Sechs Tote in Einkaufszentrum in Sydney
Vater des Messerangreifers: Mein Sohn war eine gequälte Seele

Sein Sohn hat sechs Menschen auf dem Gewissen.
Jetzt meldet sich der Vater des Messerangreifers von Sydney zu Wort. Andrew Cauchi (76) glaubt zu wissen, weshalb sein Sohn Joel (40) vor allem Frauen ins Visier nahm.
Messerangriff in Sydney: Vater des Täters spricht über mögliches Motiv
Bei dem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Sydney am Samstag starben sechs Menschen, darunter fünf Frauen. Mindestens 17 Menschen wurden verletzt. Eine Polizistin stellte den Angreifer und erschoss ihn.
Andrew Cauchi äußert sich vor mit Journalisten vor seinem Haus in Toowoomba (australischer Bundesstaat Queensland) zu einem möglichen Motiv: „Weil er eine Freundin wollte, keine sozialen Fähigkeiten hat und völlig frustriert war“, sagt der 76-Jährige über seinen Sohn.
Während des Gesprächs bricht er dem Sender ABC zufolge in Tränen aus. „Er war eine gequälte Seele, gequält und frustriert“, erzählt der Vater. „Und es tut mir so leid, dass er Ihren Kindern und dieser Nation das angetan hat.“ Nichts könne „den Schmerz lindern, den mein Sohn verursacht hat“.
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Angreifer litt an Schizophrenie
Joel C. litt an Schizophrenie. Ihr Sohn sei rund 18 Jahre lang in ärztlicher Obhut gewesen, berichtet Michele C., die Mutter des Täters. Bis zu seinem 35. Lebensjahr habe er zuhause gelebt. Dann sei er nach Brisbane gezogen und habe aufgehört, seinen Arzt regelmäßig aufzusuchen.
Trotz der psychischen Erkrankung passe die Tat nicht zu ihrem Sohn, sagt die Mutter. „Wir wissen nicht, warum er tat, was er tat.“ Auch sie bittet um Vergebung.
Sydney-Täter erschossen: Vater macht Polizistin keine Vorwürfe
„Er ist mein Sohn, und ich liebe ein Monster“, erzählt Andrew Cauchi über seinen Sohn. „Für Sie ist er ein Monster. Für mich war er ein sehr kranker Junge.“ Der Polizistin, die ihn erschoss, macht er keinen Vorwurf: „Wir sind ihr nicht böse“, sagt er zu ABC. „Denn sie hat ihren Job gemacht, und das hat sie wunderbar gemacht, auch wenn es mein Sohn war.“ (dpa/bst)