Lachgas legal erhältlich - auch für Kinder!
Drogenautomat an der Kita - Eltern in Gifhorn entsetzt
Eine gefährliche Partydroge neben Schokoriegel und Gummibärchen!
Ganz legal im Automaten oder Kiosk. Ja, das gibt's wirklich bei uns. Es geht um Lachgas, das in Deutschland weder verboten ist noch Altersbeschränkungen unterliegt. Besonders Jugendliche nehmen die Droge für Rauschzustände, die alles andere als harmlos sind. Eltern und Ärzte fordern jetzt ein Verbot. Wieso Lachgas so gefährlich ist und was es mit dem Körper macht, seht ihr im Video.
Narkosemittel wird zum Party-Hit
In Gifhorn stehen neben Snacks und Süßigkeiten noch ganz andere Kartuschen im Snackautomaten – sie sind gefüllt mit Lachgas. Etwa 20 Euro kostet die Dose, frei zugänglich für jeden und in unmittelbarer Nähe einer Kita und Schule aufgestellt. Der Automat verlangt zwar einen Altersnachweis, notwendig ist dieser aber nicht. Dutzende Kinder laufen täglich an dem Automaten vorbei – der ihnen die moderne Partydroge auf dem Präsentierteller darbietet.
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Lachgas wird eigentlich bei Zahnärzten als Narkosemittel verwendet oder auch in der Gastronomie zum Aufschäumen der Sahne. Das Gefährliche daran: Lachgas wird immer mehr als moderne Partydroge verwendet. Legal und frei verkäuflich kommen die Konsumenten ganz leicht an das Gas. Nicht nur im Kiosk, sondern auch wie in Gifhorn an einem Snackautomaten. Der Rausch ist kurz – doch Ärzte warnen vor Langzeitschäden. Von der Veränderung des Schmerzempfindens hin zur Muskelschwäche oder gar Lähmungen und Hirnschäden können die Folge sein.
Nachbarländer ziehen die Reißleine! Nur in Deutschland ist Lachgas frei verkäuflich
Das sorgt für viel Unmut in der Stadt Gifhorn, insbesondere bei der Elternvertretung der Kita. Sie wenden sich mit einer klaren Forderung an die bundesweite Politik: Lachgas soll verboten beziehungsweise nicht an unter 18-Jährige verkauft werden. „Das ist in Deutschland aktuell der Fall. Das können wir nicht verstehen. Andere Länder sind da weiter und wir wollen einfach, dass es in Deutschland genauso verboten wird, weil es sind unsere Kinder und unsere Jugendlichen, die das Zeug konsumieren“, erzählt Elternbeirat Christopher Finck im Gespräch mit RTL.
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Denn während die Niederlande und Dänemark strenge Vorgaben und Verbote für Lachgas aussprechen, ist es in Deutschland frei verkäuflich. Vielmehr noch: Lachgas ist nach dem Betäubungsmittelgesetz offiziell keine Droge. Trotzdem wird sie mittlerweile vermehrt als Rauschmittel eingesetzt, Tendenz steigend.
Im Video: Auch in Regensburg gab es die Droge im Snackautomaten
Bundesgesundheitsminister bringt Lachgas-Droge in den Bundestag
Die Elternvertreter in Gifhorn haben einen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geschrieben und ihre Forderungen deutlich gemacht. Sie hoffen jetzt auf Unterstützung aus Berlin – und die sollen sie scheinbar auch bekommen. „Die schnelle Verbreitung bei Kindern und Jugendlichen muss uns allen Sorge machen“, sagt Lauterbach am Mittwoch (22. Mai) in Berlin.
Lachgas in Snackautomaten zu verkaufen, sei für ihn nicht vertretbar und eine Gefahr für Kinder und Jugendliche. Gespräche innerhalb der Regierung sollen bereits laufen, sodass es hoffentlich bald zu Regelungen kommen werde. „Es kann auf keinen Fall so bleiben, wie es jetzt ist“, führt der Bundesgesundheitsminister weiter aus. Wie mögliche Regelungen aussehen könnten, ist bislang noch unklar. Eines ist aber sicher: Die Elternvertretung in Gifhorn wird weiter gegen den Snack- und Drogenautomaten vorgehen.