Stiftung Warentest schlägt AlarmGewalt, Sex und Kaufdruck - fast alle Spiele-Apps für Kinder komplett ungeeignet!

Das findet nicht nur Stiftung Warentest inakzeptabel!
Ein Leben ohne Zocken – für viele Kinder unvorstellbar. Aber wissen ihre Eltern, was sie in den Spielwelten jeden Tag zu Gesicht bekommen? Stiftung Warentest hat Hits wie Clash of Clans, Fortnite und Roblox genau unter die Lupe genommen und Erschreckendes festgestellt.
Mord und Totschlag statt schöner Scheinwelt
Die Spielfigur läuft mit einem Maschinengewehr durch die Gegend und erschießt reihenweise andere Figuren, das Blut spritzt. Diese Szene beobachtet das Test-Team in Roblox, das zu den derzeit beliebtesten Spiele-Apps gehört. Das Game ist ab 12 Jahren freigegeben, aber auch jüngere Teilnehmer kommen problemlos rein.
Der Amoklauf wurde nicht von den Köpfen hinter Roblox entwickelt, sondern von anderen Mitspielenden. Denn in manchen Apps können diese eigenen Welten erschaffen. Nichtsdestotrotz sieht Stiftung Warentest die Anbieter in der Pflicht, Minderjährige vor Gewalt- oder Sex-Inhalten zu schützen – zum Beispiel durch Zugangsbeschränkungen oder Einstellungsoptionen für Eltern. Die meisten Spiele im Test leisten das aber nicht.
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Cybergrooming-Gefahr durch Chats
Ebenfalls ein Problem: User- oder Gruppennamen, die sexualisiert, antisemitisch oder rassistisch sind. Das Magazin stieß auf zahlreiche Beispiele und meldete diese – ausgegeben als normaler Spieler – den Anbietern. Diese reagierten oft gar nicht, „und selbst wenn, änderten sie mitunter nichts“, so Stiftung Warentest.
Auch, dass Kinder im Spiel von anderen nach ihrer Handynummer gefragt werden, scheint kein Anlass für ein Eingreifen zu sein. Dabei besteht hier immer auch die Gefahr des Cybergroomings, also des sexuellen Missbrauchs im Internet durch Erwachsene.
Spiel- und Kaufdruck für mehr Profit
Bei anderen Apps wie Candy Crush Saga oder Monopoly Go bewertete Stiftung Warentest die Inhalte immerhin als „kindgerecht“. Doch kleine Spielerinnen und Spieler sehen sich hier permanent hohem Druck ausgesetzt. Die Apps sind zwar gratis, setzen aber auf sogenannte In-App-Käufe, bei denen etwa mehr Leben, virtuelle Waffen oder hilfreiche Elemente wie Sternenstaub erworben werden können.
Wer sie nicht kauft, braucht länger oder muss warten, bis das Zocken wieder möglich ist. Bei manchen Spielen drohen Verluste, wenn nicht täglich gedaddelt wird. Auch Zufallselemente wie kostenpflichtige Glücksräder sind beliebt.
Insgesamt findet Stiftung Warentest 15 der 16 geprüften Spiele „inakzeptabel“. Nur Minecraft, die einzige kostenpflichtige App im Test, wird mit dem Urteil „Bedenklich“ besser bewertet. „Mit etwas elterlicher Unterstützung und technischen Kniffen ist sie für Kinder okay“, so das Fazit des Magazins.