Fiona B. von eigenem Tagebuch überführt
Freund beim Sex getötet und verbuddelt: Vorher tanzt die Lehrerin ausgelassen vor ihren Schülern

„Anstatt Schluss zu machen, schmiedete sie einen Plan, wie und wann sie ihn töten würde!"
Fiona B. tanzt vor ihrer Klasse, reißt die Arme immer wieder in die Luft und verbreitet einfach gute Laune. Das Video hat die Grundschule in Northampton in Großbritannien auf X gepostet. Was damals niemand ahnt: Es ist dieselbe Frau, die ihren Freund beim Sex erstochen und seine Leiche im eigenen Garten vergraben haben soll. Die 49-Jährige führt ein fast perfektes Doppelleben, um die Wahnsinnstat zu verschleiern. Hätte sie kein Tagebuch geführt.
Lehrerin ersticht Freund: die Details der grausamen Tat
Der Fall, wie aus einer beliebten Grundschullehrerin eine kaltblütige Killerin werden konnte, sorgte 2021 international für Aufsehen: Weil er sie 17 Jahre lang mehrfach betrogen haben soll, schmiedete Fiona B. einen Plan, ihren Freund Nicholas B. zu töten. Beim Geschlechtsverkehr soll sie ihn überredet haben, eine Augenbinde und Handfesseln zu tragen und ihm anschließend die Kehle aufgeschlitzt haben.
Die Leiche des 42-jährigen Bauunternehmers, so lautete die Anklage, habe sie im Garten verbuddelt. Die Corona-Pandemie half ihr wohl, die Tat zu verschleiern. Fiona B. soll eine Infektion vorgetäuscht haben, um einige Zeit zuhause zubleiben und alle Spuren beseitigen zu können. Bei ihrer Rückkehr in der Schule erzählte sie, ihr Freund habe sie verlassen. Von ihrem Kollegen bekam sie viel Mitleid für die „schmerzliche Trennung“, wie die Daily Mail berichtete. Vom Handy ihres Freundes soll sie immer wieder Nachrichten verschickt haben, um vorzutäuschen, dass Nicholas B noch lebt. Doch die Ermittler kamen ihr auf die Schliche.
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Fiona B.: „Was er tat und sagte, befeuerte meine dunkle Seite"

Im März 2022 erschien Fiona B. erneut nicht zur Arbeit. Ihre Mutter machte sich Sorgen und rief schließlich die Polizei. Die Beamten fanden die Lehrerin nackt und mit leichten Handgelenksverletzungen im Badezimmer einer von ihr angemieteten Ferienhütte. Vermutlich wollte sie sich das Leben nehmen. Dort lag auch ein Tagebuch, das sie unter dem Alter Ego „Tulip22“ schrieb.
Darin hieß es unter anderem: „Ich dachte darüber nach, ihn zu verlassen, aber was er tat und sagte, befeuerte meine dunkle Seite – Ich nenne sie Tulip22. Sie ist furchtlos, rücksichtslos und effizient – erbarmungslos“, schrieb sie. Und weiter: „Es war schwieriger, als ich dachte. Eine Leiche zu verstecken, war übel. Und eine Leiche zu bewegen ist viel schwieriger, als es im Fernsehen aussieht“.
„Ziemlich viel gekifft“: Das überraschende Geständnis von Fiona B.
„Anstatt Schluss zu machen, schmiedete sie einen Plan, wie und wann sie ihn töten würde, wo sie die Leiche verstecken würde, wie sie sein Verschwinden vertuschen und wie sie ihr Fehlen bei der Arbeit begründen könnte, als sie ihn umbrachte“, sagte der britische Strafverfolger Steven Perian laut Daily Mail vor Gericht. Im Prozess, der wegen Verfahrensfehlern zunächst gestoppt und neu aufgerollt werden musste, stritt Fiona B. stets ab, ihrem Freund ermordet zu haben. Die Lehrerin plädierte auf Totschlag im Affekt.
Vor wenigen Tagen dann aber die überraschende Wende: Die inzwischen 50-Jährige legte ein Geständnis ab. Sie gab Medienberichten zufolge an, im Cannabis-Rausch zugestochen zu haben und sich an die Tat kaum erinnern zu können. Zuvor habe sie „ziemlich viel gekifft“.
Ob das ein Schachzug sein könnte, um wegen einer möglichen Unzurechnungsfähigkeit eine mildere Strafe zu bekommen, müssen die Richter entscheiden. Das Urteil soll Ende Mai fallen. (sbl)