Mutter und Tochter erschossen

Mann gesteht Doppelmord auf dem Sterbebett - Cold Case nach 24 Jahren gelöst

Eine Mutter und ihre Tochter im Portrait.
Natasha „Alex“ Carter mit 10 Jahren (links) und ihre Mutter Susan Gail Carter.
FBI

„Ein glücklicher Tag, weil ich mein Baby nach Hause bringen konnte.“
Susan Gail Carter und ihre Tochter Natasha „Alex“ Carter werden vor 24 Jahren getötet, ihre Leichen in einem Wald verscharrt. Lange tappen Ermittler im Dunkeln, bis ein Mann auf seinem Sterbebett ein schreckliches Geständnis ablegt.

West Virginia: Mutter und Tochter erschossen und im Wald vergraben

Ein Staatsanwalt spricht auf einer Pressekonferenz.
Benjamin Hatfield, Staatsanwalt von Raleigh County, der die Ermittlungen leitete.
CNN

Für Rick Lafferty, Vater von Natasha Carter, ist es ein trauriger und glücklicher Tag zugleich. Er habe endlich sein Baby nach Hause bringen können, sagt er CNN. 24 lange Jahre lebt er in Ungewissheit. Larry Webb heißt der Mann, der ihm diese Ungewissheit nun nimmt, bevor er stirbt. Er ist der mutmaßliche Mörder von Susan Gail Carter und ihrer Tochter Natasha, will sie im Jahr 2000 im Streit um angeblich verschwundenes Geld erschossen haben.

Mutter und Tochter leben zu der Zeit bei ihm im Haus. Als eines Tages eine große Summe Bargeld gefehlt haben soll, kommt es zur Konfrontation. Benjamin Hatfield, der Staatsanwalt von Raleigh County, bestätigt, dass Webb die damals zehnjährige Natasha und ihre Mutter Susan getötet hat. Susan Carter habe nach dem Fehlen des Geldes „eine Menge ausgegeben“, so Webb in seinem Geständnis. Für ihn offenbar Beweis genug, eine Mutter und ihr Kind zu ermorden.

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Rick Lafferty habe in all den Jahren fast die Hoffnung verloren. Immer wieder wird der Fall zu den Akten gelegt. Zu dünn ist die Beweislage gegen Webb, der mehrmals ins Visier der Ermittler gerät. Als es im Oktober 2023 doch zu einer Anklage gegen in kommt, „verzögerte sich das Gerichtsverfahren aufgrund des Gesundheitszustands von Larry Web“, so der Staatsanwalt.

Mörder Larry Webb zu krank für den Knast

Eine junge Frau im Portrait.
Das FBI sucht lange Zeit nach Tochter Natasha mit diesem Bild, auf dem sie künstlich gealtert wurde.
FBI

Webb kommt in ein Pflegeheim, während Ermittler vergebens um eine Genehmigung kämpfen, ihm den Prozess zu machen und ihn einsperren zu dürfen. „Wir hatten Probleme damit, eine ärztliche Genehmigung für die Inhaftierung einzuholen. Es war in der Anfangsphase etwas schwierig, durch das Gerichtsverfahren zu kommen“, sagt Hatfield. Vor einem erneuten Gerichtstermin Anfang dieses Monats besucht ein Beamter ihn im Pflegeheim.

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Webb gesteht die Morde und verrät sein Motiv sowie den Ablageort der Leichen im hinteren Teil seines Anwesens. „Das Geständnis stimmte genau mit den Ermittlungsergebnissen und den gesammelten Beweisen überein“, bemerkt Hatfield. Behörden beginnen am 9. April, die Leichen zu bergen. Ungefähr zeitgleich stirbt Larry Webb am Montagmorgen (22. April) im Montgomery General Hospital.

Die Ermittlungen in dem Fall dauern auch über seinen Tod hinaus an. Vater Rick Lafferty ist froh, dass seine Tochter endlich ihren Frieden findet und gibt anderen Betroffenen einen Rat: „Gebt einfach niemals auf. Gebt niemals die Hoffnung auf, euer Kind zu finden.“ (xes)