RTL beim Bark DateEndlich eine Familie finden! Wer gibt diesen Hunden eine zweite Chance?
Ein Zuhause für immer – das wünschen sich diese Hunde!
Viele Hunde warten auf ein neues Zuhause – und viele Menschen wollen ihnen dabei helfen. Doch wie? Eine Option bieten die Bark Dates. Noch nie davon gehört? Wir klären euch über das wohl flauschigste Gruppendate Deutschlands auf.
Viele Hunde mit roten Halsbändern - was hat es damit auf sich?
Sie sind klein oder groß, Rüde oder Hündin, zurückhaltend oder verspielt, mit weißem, braunen oder buntem Fell. So unterschiedlich sie sind, eines haben sie gemein: 30 Hunde auf der Wiese tragen an diesem Tag alle ein rotes Halsband. Darauf steht „Adopt me“. Es soll zeigen: Wir sind noch immer auf der Suche nach unserem Für-immer-Zuhause!
Die roten Halstücher sind eine Idee von Dr. Lisa Williamson (32), Tierärztin und Gründerin von Bark Date. Sie ist seit neun Jahren im Tierschutz aktiv und hat selbst zwei Hunde adoptiert. Als sie zwischenzeitlich eine weitere Hündin zur Pflege bei sich aufnimmt, merkt sie schnell: Es ist nicht einfach, Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn: Hunde ohne Zuhause gibt es leider viel zu viele. Das Internet ist voller Vermittlungsanzeigen.
Eine neue Idee entsteht: „Ich dachte mir: ‘Das muss irgendwie anders gehen’. Also hab ich meiner Hündin ein rotes Halsband angezogen und bin mit ihr durch Köln gelaufen. Und dann dachte ich: ‘Wieso kommen nicht einfach ganz viele Hunde, die ein Zuhause suchen, hierhin. Dann kriegen sie alle ein rotes Halsband und wir treffen uns regelmäßig.’“ Der Beginn der Bark Dates.
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„Ein Schicksal ist trauriger als das nächste und ein Hund ist süßer als der andere"

Im Dezember 2023 gibt es das erste Bark Date, mittlerweile hat es in Köln schon zum vierten Mal stattgefunden. Demnächst stehen Bark Dates in München und Hamburg an, aber auch in kleineren Städten wie Minden oder Kiel. Williamson erzählt: „Schon jetzt melden sich täglich Tierschützer aus ganz Deutschland bei uns, die mitmachen wollen. Wir haben also noch ganz viel auf der Liste!“
Doch warum sollte man überhaupt zu einem Bark Date gehen? „Pflegestellen übers Internet zu suchen, ist sehr aufwändig. Es gibt immer wieder neue Inserate, ein Schicksal ist trauriger, als das nächste und ein Hund ist süßer, als der andere. Bei Bark Date ist der Vorteil, dass man die Hunde persönlich kennenlernen kann, man muss nicht anhand eines Bildes entscheiden.“
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Aus der Tötungsstation nach Deutschland - und jetzt?
Persönliches Kennenlernen steht auch bei uns an, als wir die 30 in Köln vorgestellten Tierschutz-Hunde des Kölner Bark Date unter die Lupe nehmen. Wir schmusen, geben Leckerlis, unterhalten uns mit den Ehrenamtlichen, die viel Zeit, Energie und diesen Sonntag „opfern“, um den Hunden ein neues Zuhause zu ermöglichen.
Einer von ihnen ist Lupo. Der Rüde wurde von der Organisation „Spitz und Pawtners“ aus einer Tötungsstation in Rumänien gerettet. Seit zwei Jahren ist er in Deutschland, doch mit dem perfekten Zuhause hat es noch nicht geklappt. Vielleicht heute?
Auch die kleine Lotte kommt aus einer Tötungsstation und ist noch nicht vermittelt. Dabei ist der kleine Mischling lieb, offen, neugierig und stubenrein, versteht sich mit Kindern, Katzen und anderen Hunden.
Doch sie hat zwei „Makel“, die ihre Vermittlung erschweren: Sie ist mit sieben Jahren kein Junghund mehr – und ihr Fell ist schwarz-grau. „Gerade schwarze Hunde haben es in der Vermittlung nicht leicht“, betont ihre Pflegemutter vom Verein TSV Denia Dogs e.V., die mit Lotte beim Bark Date ist.

Bark Date in Köln: Beschnuppern? Mehr als erwünscht!
Ein Problem, das die tiefschwarze Hündin Hakira kennt. Sie kommt aus Mazedonien, ist noch nicht einmal ein Jahr, offen und aufgeschlossen. Andere Hunde und auch hundeerfahrene Kinder sind kein Problem, wie der vermittelnde Verein „Daisy Family Rescue e.V.“ betont.
Hauptsache, es wird geschmust. Hakira lässt sich besonders gerne den Po kraulen.

Auch Visza-Rüde Rustan aus Ungarn (Kontakt über Hands4Paws), Mischling Geronimo (Grund zu Hoffnung) und Spitz-Mischling Ade (Niemandshund), die von Sardinien nach Deutschland kam, lassen sich sofort kuscheln.
Wir merken: Berührungsängste? Fehlanzeige! Beschnuppern? Mehr als erwünscht!
So erfahrt ihr vom nächsten Bark Date in eurer Stadt
Im Tierheim, sagt Organisatorin Williamson, finde ein solch persönliches Kennenlernen zwar statt – aber in ganz anderer Atmosphäre. Das betont auch Moderatorin und Tierschützerin Simone Sombecki, die privat das Event besucht: „Viele gehen gar nicht ins Tierheim, weil sie das nicht ertragen können. Da ist eine enorme Hemmschwelle – und die ist hier null gegeben.“
Deshalb ist Vermittlungsquote der Bark Dates hoch. Fast 50 Prozent der Hunde, die teilgenommen haben, fanden bereits ein Zuhause. Auch in Köln läuft es gut: Dr. Lisa Williamson erzählt uns, dass schon zwei Hunde kurz vor der Vermittlung stehen. Die Pflegestellen seien bereits zu den Interessenten nach Hause gefahren sind, um sich das potenzielle Zuhause anzusehen.
Denn auch, wenn es möglicherweise verlockend erscheint: Selbst wenn man sich in einen Hund verliebt, darf man ihn nicht gleich mitnehmen. Wie bei jeder seriösen Tiervermittlung müssen sich potenzielle Hundeeltern zunächst einem Check unterziehen. Zudem gibt es Vermittlungsgebühren.
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Das scheint aber niemanden vor Ort abzuschrecken. Man merke, „dass sich viele Menschen wirklich für die Hunde interessieren und nicht nur zum Streicheln vorbeigekommen sind“, betont Williamson.
Wer auch an einem Bark Date teilnehmen möchte, findet Informationen zu den nächsten Veranstaltungen auf der Website der Organisation. Und für die Finanzierung freuen sich alle Ehrenamtlichen, also Williamson und ihr Team, und natürlich die Hunde über Spenden, zum Beispiel via GoFundMe.
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