Woran man KI-Bilder als Laie erkenntAfD wirbt mit Fake-Frau - Dr. Stefanie Müller gibt es gar nicht!

Fake auf dem Plakat!
Diese Frau sieht erstmal echt aus, es gibt sie aber gar nicht! Eine KI hat sie erschaffen - im Auftrag der AfD Göppingen. Angeblich will diese Frau in die AfD eintreten, weil Anders-Denkende in Deutschland ausgegrenzt würden. Das Foto – ein Fake! Aber wie kann ich das als Laie überhaupt erkennen?

Die AfD hat Übung darin, Fake-Bilder zu verbreiten

Zuspitzungen gehören zur Politik, meint der AfD-Kreisvorsitzende Sandro Scheer aus Göppingen und zeigt uns diesen Kalender: „Deutschland zuerst heißt Remigration“. „Wir fliegen Euch zurück.“ Ob mit Euch alle Flüchtlinge oder gleich alle Ausländer gemeint ist, bleibt unklar. Auf Scheers jüngstem Werbeplakat ist Dr. Stefanie Müller zu sehen, die erzählt, warum sie zur AfD will. Dabei gibt es diese Frau gar nicht. „Die Situation im Land lässt nicht zu, dass wir die Leute im Original zeigen, und deswegen nimmt man da gern ein Ki-generiertes Bild“, sagt Sandro Scheer von der AfD Göppingen.

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Das Plakat zeigt natürlich eine blonde Frau mit Doktortitel und dem deutschen Namen Müller, die ganz besorgt dreinschaut. Ein Bild mit künstlicher Intelligenz zu erstellen, um Wähler zu beeinflussen ist in Deutschland zwar nicht verboten, aber man fragt sich, warum wird das verschwiegen?

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Die AfD hat Übung darin, Fake-Bilder zu verbreiten. Mal ist es ein kleines Mädchen, das Angst vor Afghanen hat, mal werden junge Männer in bedrohlichen Posen gezeigt. Mal ist es eindeutig, dass die Bilder KI-generiert sind, mal auch schwieriger zu erkennen.

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Aber wie kann ich als Laie erkennen, dass es sich um künstlich-erstellte Bilder handelt, zumal sie der Realität immer näher kommen?

Bei Bildern auf die Details achten: Bei Pupillen oder Hautübergänge hat die KI noch Probleme

Marco Huber, KI-Experte vom Fraunhofer Institut rät: Bei Bildern auf die Details achten!
Marco Huber, KI-Experte vom Fraunhofer Institut rät: Bei Bildern auf die Details achten!
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Marco Huber, KI-Experte am Fraunhofer-Institut erklärt im RTL-Interview: „Bei den Bildern würde ich insbesondere auf die Details achten. Meistens ist es schon ein erster Eindruck. Da ist irgendwas seltsam, aber dann sind es die Details, die es verraten.“ Und so rät er: „Ich würde auf die Augen achten. Das ist etwas, was solche Systeme häufig noch nicht gut hinbekommen. Die Pupille ist nicht rund, man hat häufig Glanzpunkte, weil sich was reflektiert im Auge. Das ist dann nicht symmetrisch auf beiden Augen. Die Ohrläppchen sind nicht gleichmäßig auf beiden Seiten. Ohrringe sehen seltsam aus. Die Brille, wenn die Person eine Brille trägt, sieht seltsam aus, der Farbverlauf der Haut oder der Übergang von Haut zur Lippe oder der Übergang von Lippe zu Zähnen - diese ganzen Details, die bekommen diese Systeme heutzutage nicht hin.“

In Zukunft dürfte es auch noch schwieriger werden, Fake-Bilder von echten zu unterscheiden. „Man darf davon ausgehen, dass die Qualität besser wird. Sie ist ja jetzt schon erstaunlich hoch. Vielleicht wird es irgendwann so schwierig, dass der Laie tatsächlich nicht mehr unterscheiden kann zwischen echt und fake und man dann vielleicht sogar in aufwändigere Techniken, in die Fotoforensik gehen muss, um dann erkennen zu können, ob das echt ist oder Fake.“

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KI-Forscherin Munoz: „Kennzeichnung ist für mich das A und O"

Um so wichtiger also, dass künstlich erstellte Bilder gekennzeichnet werden müssen, das sieht auch die KI-Forscherin Katja Munoz so: „Kennzeichnung ist für mich das A und O. Wenn ich weiß, dass solche Bilder der KI generiert sind, dann habe ich eine gewisse Distanz dazu.“

Bisher ist das nicht vorgeschrieben, obwohl mehr Ehrlichkeit und Transparenz im Umgang mit KI-Bildern helfen würde Misstrauen abzubauen. Nur wer glaubt schon, dass die AfD daran Interesse hat. (eku)

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