1000 Meter DeutschlandLNG-Terminals an der Ostseeküste? RTL-Reporter Ehepaar im Streitgespräch

von Martin to Roxel und Nadine to Roxel

Nicht vor meinem Badestrand!
Die Bundesregierung hat sich im Bundestag für den Bau eines Flüssiggasterminals auf der Ostseeinsel Rügen ausgesprochen. Das Projekt ist vor allem vor Ort sehr umstritten, seit Montanen gibt es Proteste. Nadine und Martin to Roxel sind auf die Insel gefahren und haben auf 1.000 Metern ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Meinungen getroffen.

Kai Gardeja: „Sie haben Angst“

Tourismusdirektor Kai Gardeja kämpft erbittert gegen das geplante Terminal.
Tourismusdirektor Kai Gardeja kämpft erbittert gegen das geplante Terminal, wie er RTL-Reporterin Nadine to Roxel im Interview sagt.
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Die Gas-Tanker sind schon da, eigentlich jeden Tag. Sie schippern an Rügen vorbei und bringen Flüssiggas zum Terminal auf dem Festland. Bald könnten sie hier auf Rügen auch eins bekommen. Noch ist es nicht genehmigt, aber der Standort ist schon klar. Im Hafen von Mukran soll es entstehen, in Sichtweiter von den Badestränden der Insel und ganz in der Nähe von Rügens berühmten Kreidefelsen.

Kai Gardeja jedenfalls kämpft erbittert gegen das geplante Terminal. Er ist Tourismusdirektor in Binz und stellvertretender Bürgermeister. Seit Monaten organisiert er die Proteste auf der Insel. "Das treibt die Menschen hier um, sie haben Angst um die Natur, um Heimat und Zuhause, um ihre Lebensgrundlage, um Wohlstand“, so Gardeja.

„Irgendwo muss es ja hin“

Eine Million Urlauber kommen jedes Jahr. Die Tanker stoßen schon jetzt auf gemischte Gefühle bei den Besuchern. "Ich fände es schade, wenn die Gegend dadurch verschandelt wird, man sieht doch hier, es ist ein Erholungsort“, sagt ein Urlauber, ein andere dagegen hat Verständnis für das neue Gasterminal: „Grundsätzlich halte ich das für eine gute Idee, weil Deutschland Energiesicherheit haben muss, aber keiner will das Terminal vor der eigenen Haustür haben, aber irgendwo muss es ja hin".

Tobias Scharch: „Frachter gehören zum Meer dazu“

Tobias Scharch hingegen hat mit den Plänen überhaupt kein Problem, wie er dem RTL-Reporter Martin to Roxel verriet. Scharch ist Sprecher des Unternehmerverbandes Mecklenburg-Vorpommern.
Tobias Scharch hingegen hat mit den Plänen überhaupt kein Problem, wie er dem RTL-Reporter Martin to Roxel verriet. Scharch ist Sprecher des Unternehmerverbandes Vorpommern.
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Tobias Scharch hingegen hat mit den Plänen überhaupt kein Problem. Wir treffen den Sprecher des Unternehmerverbandes Vorpommern auf unseren 1.000 Metern. Scharch sieht lieber die Vorteile: Arbeitsplätze und und vor allem Energiesicherheit. Er meint: “Wir müssen natürlich auch günstige Energie zur Verfügung stellen, für die Privathaushalte, aber auch für die Unternehmen. Und schauen Sie, wir sind hier am Meer, Schiffe, egal welche, Segelschiffe, Kreuzfahrtschiffe oder Frachter gehören zum Meer einfach dazu".

Anna Kassautzki: „Ich verstehe die Sorgen der Bürger“

Das RTL-Reporter-Ehepaar Nadine und Martin to Roxel auf der Insel Rügen
Das RTL-Reporter-Ehepaar Nadine und Martin to Roxel hat sich auf der Insel Rügen umgehört. Jetzt bleibt den Bewohnern dort noch eine Option: Sie können gegen das LNG-Terminal Klage einreichen.
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Auf unseren 1.000 Metern treffe wir auch Anna Kassautzki - sie ist auf der einen Seite SPD-Bundestagsabgeordnete, auf der anderen Seite hat sie ihren Wahlkreis in Vorpommern. Ein Zwiespalt zwischen Bundesregierung und den Menschen vor Ort. Sie meint: "Ich verstehe die Sorgen der Bürger hier, es sind ganz viele Menschen, die sich in den letzte 30 Jahren hier auf Rügen etwas aufgebaut haben und die Menschen haben Angst um das, was sie sich aufgebaut haben, wieder zu verlieren". Trotzdem sagt sie, wenn das Terminal gebraucht wird, stemmt sie sich nicht dagegen. Aber sie bezweifelt, dass man die zusätzlichen Kapazitäten überhaupt noch braucht.

Ob sich die Bundesregierung durch die Proteste noch umstimmen lässt - schwierig. Den Bewohnern bleibt immer noch die Möglichkeit gegen das LNG Terminal Klage einzureichen. Berlin ist halt weit weg von der Ostseeinsel Rügen.

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