Ein stabiles Dach über dem Kopf. Für die Kinder hier in Mosambik kann das den Unterschied zwischen einer Zukunft mit und einer Zukunft ohne Hoffnung bedeuten. Vergangenes Jahr starben durch den Zyklon Freddy hier im Südosten Afrikas über 1000 Menschen. Doch nicht immer geht es um Leben und Tod, manchmal auch um Bildung oder Armut:
„Bei Regen mussten wir alle an einen Ort, um Schutz zu suche und die Bücher wurden sehr nass im Regen. Wir konnten nicht mehr zu Schule gehen, wenn es kalt war. Jetzt ist es perfekt, weil wir auch bei Kälte und Regen lernen können“, erzählt die Schülerin Catarina Magaia.
Finanziert wurde das stabile Dach durch Kredite von der Weltbank. Sie unterstützt Entwicklungsländer mit Krediten und ermöglicht auch in den ärmsten Ländern Investitionen, mit Entwicklungshilfe aus Ländern wie den USA, China oder auch Deutschland. Doch es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Technologien und Wissen, beispielsweise bei den Anpassungen an den Klimawandel:
„Wenn wir das Blech des Schuldachs weiß statt rot streichen, senken wir die Temperatur im Inneren der Schule um acht Grad. Wir geben ihnen immer noch die Schule, aber indem wir das Dach weiß streichen helfen wir ihnen auch zu verstehen, wie man sich ans Klima anpasst“, sagt Ajay Banga, Präsident der Weltbank.
Als größter Entwicklungsfinanzierer ist auch die Weltbank auf der Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz vertreten. Zusammen mit Regierungschefs aus Entwicklungsländern, Wirtschaftsexperten und auch dem Kanzler. Es soll ein Treffen auf Augenhöhe sein. Denn auch wenn die Finanzierung der Entwicklungshilfe oft in der Kritik steht, Deutschland profitiert davon.
„Wir müssen verstehen, dass es nicht nur eine ethische Verantwortung, den ärmsten der armen Länder zu helfen, sondern es ist auch wirtschaftlich klug. Denn kaum eine Volkswirtschaft hängt so stark von globalen Märkten ab wie die deutsche“, sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher.
Denn der globale Süden ermöglicht Zugänge zu Rohstoffen wie Lithium oder Kupfer aber auch neue Märkte für deutsche Exportprodukte. Vor allem China hat das früh erkannt und investiert, doch die afrikanischen Länder werben um verlässlichere Partner aus Europa.
„Wir wollen mit Europa arbeiten, weil sie besseres und hochwertigeres Equipment haben. Außerdem setzen sie ihre Mittel nachhaltig ein, statt die Menschen nur auszunutzen und dann zurückzulassen", sagt Simon Njovu von der Minenvereinigung Sambia.
Und auch beim Thema Migration spielt das Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern eine zentrale Rolle. Der Weltbank-Chef warnt vor einer potentiellen Massenmigration, weil im globalen Süden in den nächsten 15 Jahren 1,2 Milliarden junger Menschen Arbeit suchen könnten, während Stand jetzt in dem Zeitraum nur rund 400 Millionen Jobs entstehen. Diese Lücke gilt es zu füllen. Damit die Schülerinnen und Schüler nicht nur ein Dach über dem Kopf haben, sondern auch eine Zukunft in ihrer Heimat.