Bald ist es wieder soweit: Mal eben noch zur Post und das Weihnachtspäckchen an Oma Erna losschicken und dafür eine halbe Stunde anstehen, bei Innentemperaturen um die 30 Grad, genervte Angestellte inklusive - von solchen Szenen kann man im hessischen Braunshardt nur noch träumen. Hier gibt es weder Filiale, noch Paketshop, noch Packstation.
"Immer, wenn man einen Brief abgeben will oder ein Paket, dann muss man nach Weiterstadt fahren, die hat aber nur sehr kurz offen. Das heißt: realistisch gesehen, muss man nach Darmstadt fahren", sagt eine Anwohnerin. "Für die die mobil sind, kein Problem...für die Anderen ein größeres Problem", sagt ein Anwohner.
Vor allem personell gibt es Probleme, der Fachkräftemangel lässt grüßen. Hinzukommt: Gerade auf dem Land schließen immer mehr Geschäfte, bei denen man Briefe oder Päckchen abgeben konnte. 141 Standorte der Deutschen Post sind aktuell nicht besetzt, die es eigentlich sein müssten.
Laut Postgesetz muss es 12.000 Postfilialen in Deutschland geben. Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern müssen eine Poststelle haben, bei Orten mit mehr als 4.000 Einwohnern darf die nicht weiter als zwei Kilometer entfern sein.
Im hessischen Rosenthal gibt es auch keinen persönlichen Post-Kontakt mehr, dafür immerhin diese Post-Station, doch das Gerät hat so seine Tücken.
"Hier passiert leider nichts. Ich weiß nicht, ob es an den Regentropfen liegt", sagt unsere Reporterin, die den Automaten ausprobiert. Ganz im Regen lässt die Post einen dann doch nicht stehen - per Video-Anruf kann man sich Hilfe holen, doch die Berührungsängste sind trotzdem bei manchen Anwohnern noch immer groß. Andere freuen sich darüber, dass der Automat rund um die Uhr benutzt werden kann.
Und wie geht’s weiter? Nach eigenen Worten, will die Post weiter ihren Verpflichtungen nachkommen, nur sollen dazu ab Januar eben auch solche Automaten zählen.