Das Werk in Emden stand eigentlich für die Zukunft: Hier baut VW mit dem ID.4 und dem ID.7 ausschließlich E-Autos. Milliarden flossen in die Transformation des Standorts. Mit der schleppenden Nachfrage ist das Werk jetzt aber nicht ausgelastet, die Sorgen der rund 8.000 Beschäftigten daher groß. "Wir sitzen alle im luftleeren Raum, wir wissen nicht was passiert. Und das ist natürlich eine sehr unbefriedigende Situation, in der wir uns im Moment befinden", sagt ein Mitarbeiter.
Von den insgesamt 130.000 VW-Jobs in Deutschland könnten laut Manager Magazin mittelfristig 30.000 wegfallen. Für Experten kommt das hin:
"Ich halte die Zahl für realistisch, in der Weise, dass sie lanciert worden ist“, sagt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Und diese Zahl 30.000 zeigt, dass das kein Zuckerschlecken wird in den nächsten Monaten.“ Man müsse auch in den nächsten Jahren mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen, sagt der Experte.
Fest steht: Die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung ist aufgekündigt. Die Zahl von 30.000 gestrichenen Jobs will VW aber nicht bestätigen. Der Gesamtbetriebsrat spricht sogar von "Schwachsinn.“
Doch laut Manager-Magazin sollen auch Investitionen um 20 Milliarden Euro gekürzt werden. Damit würde der Sparkurs radikaler ausfallen als bislang angenommen: "Wenn wir sehen, dass Volkswagen im Vergleich mit anderen Herstellern beispielsweise Toyota , deutlich unprofitabler ist – Toyota baut pro Jahr und Mitarbeiter 27,5 Autos, bei Volkswagen, der Marke VW sind das 13,5, also nur rund die Hälfte. Und das zeigt, dass Volkswagen Kosten sparen muss", sagt RTL/ntv- Chefkorrespondent Wirtschaft Ulrich Reitz.
Angesichts der Probleme bei VW und der Industrie insgesamt lädt Wirtschaftsminister Habeck für kommenden Montag zu einem "Autogipfel" ein. Mit dabei: Der Branchenverband VDA, die IG Metall und die Vertreter der größten Autohersteller und -zuliefer.