Kinderarmut
Kinderarmut beschreibt eine soziale Ungleichheit, bei der Kinder und Jugendliche in schwierigen finanziellen Verhältnissen aufwachsen.

Von Kinderarmut betroffen sind laut Definition der
Europäischen Union (EU) Kinder aus Familien, denen weniger als 60 Prozent des
durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung stehen.
Dabei bedeutet Kinderarmut in Deutschland meist nicht, dass
es Kindern an der existenziellen Grundversorgung wie Essen oder einem Dach über
dem Kopf mangelt. Diese Aspekte sind in der Regel gewährleistet. Kinderarmut
drückt aus, dass es Familien an Gütern wie Waschmaschinen, internetfähigen
Endgeräten oder Winterkleidung fehlt. Außerdem bestehen keine finanziellen
Mittel, um Kindern soziale und kulturelle Aktivitäten zu ermöglichen,
beispielsweise einmal im Jahr in den Urlaub zu fahren, einmal im Monat ins Kino
zu gehen oder Freunde zu einem Essen nach Hause einzuladen.
Eine Folge von Kinderarmut ist, dass betroffene Kinder und
Jugendliche gar nicht oder nur selten am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Sie koppeln sich ab und haben weniger Freunde, wodurch ihre Reifeentwicklung
ins Stocken gerät und ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird. Zahlreiche
wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Kinderarmut zu Benachteiligungen
bei der Gesundheitsversorgung und im Bildungssystem führt. Der Ausweg aus der
Armut gelingt auch im Erwachsenenalter meist nicht, häufig wird die Armut an die
eigenen Kinder vererbt.
Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung (Oktober 2017) haben
insbesondere drei Gruppen ein erhöhtes Armutsrisiko: Kinder alleinerziehender
Eltern, Kinder mit mindestens zwei Geschwistern und Kinder mit
geringqualifizierten Eltern. Die Statistik offenbart, dass in Deutschland etwa
jedes fünfte Kind dauerhaft oder wiederholt in einer Armutslage lebt.
Aktuelle Informationen zum Thema Kinderarmut erhalten Sie
auf RTL News.