Martin Rütter weint um seine Emma
Wenn das geliebte Haustier stirbt – das hilft euch durch die Trauer
Der Schmerz sitzt tief!
Hundeprofi Martin Rütter musste sich im Juni von seiner Herzenshündin Emma verabschieden. Die meisten Menschen wirft der Verlust eines Haustiers völlig aus der Bahn – auch Rütter. Aber wie viel Trauer ist normal? Wie geht man am besten mit ihr um? Und wann ist die Zeit für ein neues Haustier gekommen? Im Video spricht Martin Rütter darüber, wie er die Trauer um Hündin Emma verarbeitet und wann er bereit sein wird, für einen neuen Weggefährten.
Wieso wir um Tiere trauern, wie um jedes andere Familienmitglied
Im Oktober 2024 feierte Martin Rütter (55) Emmas 12. Geburtstag. Nur ein paar Monate später wurde bei der Hündin Lungenkrebs im Endstadium diagnostiziert. Bevor Emma qualvoll erstickte, erlöste der Hundeprofi sie und schläferte sie ein. Rütter trauert, erzählt aber seinen Fans auf Instagram: „Ich hoffe, dass ich dann auch irgendwann mich wieder öffnen kann für einen neuen Hund.“
Immerhin kann der Tod eines Haustieres für Erwachsene ein nur schwer zu verkraftendes Ereignis sein. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen ohne Partner und in Single-Haushalten leben, ist das Haustier neben Familie und Freunden oft ein wichtiger Bezugspunkt. Aber auch in Familien erlebt man, dass Hund, Katze und Co. in kürzester Zeit zu vollwertigen Familienemitgliedern werden.
Gerade für Kinder und Jugendliche ist das Ableben eines Haustieres deshalb ein besonders großer Verlust. Denn sie haben in der Regel die meiste Zeit und oft den Großteil ihres bisherigen Lebens mit dem Tier verbracht. Häufig ist es für junge Menschen überhaupt die erste Berührung mit dem Thema Tod. Sie können daher nur sehr schwer mit der Situation umgehen, fühlen sich hilflos und ohnmächtig.
Es ist also völlig normal, dass der Tod des Tieres eine Lücke hinterlässt und zu Zuständen tiefster Trauer führt – und die nimmt Zeit in Anspruch. Zeit, die sich jeder nehmen sollte, denn Trauer muss man ausleben und zulassen – auch wenn das Umfeld nicht verstehen mag, warum einen der Verlust so sehr schmerzt, es sei ja schließlich „nur“ ein Tier gewesen. Denn wer seine Traurigkeit versucht zu unterdrücken, den wird sie irgendwann einholen.
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Dem Haustier Lebewohl sagen: So bewältigt ihr eure Trauer am besten
Bei der Trauerbewältigung kann in einem ersten Schritt ein feierliches Begräbnis oder eine Zeremonie helfen. Beachtet dabei jedoch, dass an die eigenständige Bestattung eines Tieres Bedingungen geknüpft sind: Wenn ihr euer Tier im Garten begraben wollt, muss das Grab mindestens 50 cm tief sein und zwei Meter von öffentlichen Wegen entfernt sein. Außerdem darf euer Tier nicht an einer infektiösen Krankheit gestorben sein und das Grab darf nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen. Alternativ kann das Ganze auf einem offiziellen Tierfriedhof stattfinden – damit seid ihr definitiv auf der sicheren Seite.
Wichtig für die Trauerbewältigung ist außerdem, dass der Trauernde sein Tier nicht vergisst: Eine Fotocollage, eine Zeichnung oder ein Gemälde sind daher schöne Ideen und geben dem Trauernden die Chance, sich in Momenten aufkommenden Schmerzes an gemeinsame Momente mit dem Tier zu erinnern.
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Es gibt noch weitere, von der Gesellschaft als unkonventionell angesehene Methoden der Trauerbewältigung. Manche lassen sich zum Beispiel ein Portrait oder den Namen des verstorbenen Tieres tätowieren. Andere bewahren sich ein paar Strähnen vom Fell auf oder lassen sich daraus Schmuck anfertigen. Rütter selbst hat zum Beispiel die Asche seiner verstorbenen Golden-Retriever-Hündin Mina zu einem Kunststein pressen lassen.
Wenn das geliebte Haustier stirbt: Wie viel Trauer ist normal?
Auf viele Menschen wirkt diese Art der Trauer und Trauerbewältigung jedoch sonderbar. Daher muss man sich die Frage stellen: Wie viel Trauer ist überhaupt normal?
Grundsätzlich gilt: Alles, was dem Trauernden dabei hilft, über den Tod des geliebten Weggefährten hinwegzukommen, ist in Ordnung. Egal, ob es ein Begräbnis, eine Tätowierung oder ein Schmuckstück ist. Nach einer gewissen Zeit sollte der Tod des Haustieres jedoch verarbeitet, akzeptiert und die Trauerphase vorüber sein. Erst dann ist auch eine Neuorientierung möglich. Das heißt, erst dann kann darüber nachgedacht werden, ein neues Haustier anzuschaffen.
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Besonders bei Kindern ist es wichtig, keinen Druck auszuüben oder gar gleich ein neues Haustier zu kaufen. Das ist nämlich häufig die Reaktion besorgter Eltern. Doch es handelt sich bei einem Haustier eben nicht um ein Spielzeug. Ein neues Tier kann kein schneller Ersatz für ein geliebtes Lebewesen sein, wieso das so ist, erklärt Martin Rütter im Video oben und er verrät, wie lange er nach dem Verlust seines ersten Hundes gebraucht hat, bis er offen war für einen neuen Wegbegleiter.