Immer mehr Fälle!
Müssen wir uns wegen EHEC sorgen? Das sagt Dr. Specht

Erst Kinder, dann Senioren!
In ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus werden immer mehr Fälle von EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) bekannt. Zu Recht fragen sich jetzt viele: Müssen wir uns sorgen?
Vor allem Kinder und Senioren betroffen: Immer mehr EHEC-Fälle
Vor rund einer Woche (27. August) machten die ersten Meldungen über EHEC-Infektionen die Runde. Im Landkreis Vorpommern-Rügen waren vier Kinder an dem Virus erkrankt. Drei von ihnen mussten auf Intensivstationen behandelt werden, bei zweien war es sogar zum Nierenversagen gekommen. Seitdem kamen immer mehr Fälle – insbesondere bei Kindern aus Mecklenburg-Vorpommern – hinzu. Stand Mittwoch (3. September) gab es bereits mindestens 27 Betroffene. Die Ursache der EHEC-Infektionen ist den Angaben zufolge weiter unklar.
Doch auch in unserem Nachbarland Belgien kam es zu EHEC-Infektionen. Am 29. August kam die Nachricht aus einem belgischen Seniorenheim: Vier Menschen waren nach einer EHEC-Infektion gestorben, wie die flämische Behörde für Pflege und Gesundheit mitgeteilt hatte.
Nicht das erste Mal, dass ein EHEC-Ausbruch weite Kreise zieht.
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EHEC-Epidemie 2011 : 53 Menschen starben
Durch eine gehäufte Verbreitung des EHEC-Virus kam es 2011 zu einer EHEC-Epidemie. Lange musste damals nach der Quelle des Erregers gesucht werden. Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erinnert sich im RTL-Interview an diese Zeit zurück, „wo auch 53 Menschen, vor allem auch Kinder, daran gestorben sind”.
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Während nach der Quelle des aktuellen Ausbruchs noch gesucht wird, geht man davon aus, dass die Epidemie 2011 „wahrscheinlich [...] durch Sprossen, die auf den Salat gelegt worden sind” ausgelöst wurde.
„Wenn man so eine Quelle hat, die dann sich weitverbreitet hat, hat man natürlich ein großes Problem”, weiß der Mediziner. Normalerweise seien EHEC-Ausbrüche kleiner, erklärt Dr. Specht. Dass sie aber groß werden, könne man „natürlich nie ausschließen”.