Bewohner klagen über Atembeschwerden
Tränengas? Unbekannte Flüssigkeit im Treppenhaus – Hausblock in Brunsbüttel geräumt

Schreck in der Nacht!
In Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) müssen 35 Menschen ihr Haus aufgrund einer unbekannten Flüssigkeit verlassen. Nicht alle können den sicheren Weg nehmen. Die Polizei ermittelt. Die Feuerwehr hat einen Verdacht.
35 Menschen gerettet: Sie husteten, ihre Augen tränten
Mitten in der Nacht wurde ein Wohnblock in Brunsbüttel (Landkreis Dithmarschen) geräumt. „Mehrere Bewohner haben über starke Atemwegsbeschwerden geklagt”, sagt Lars Kumbartzky, Gemeindewehrführer der Feuerwehr Stadt Brunsbüttel zu RTL. Die Menschen husteten, ihre Augen tränten. Zuvor hatte die Hamburger Morgenpost berichtet.
Kurz vor Mitternacht seien die Einsatzkräfte am Dienstag zu dem Wohnblock gerufen worden. Sie rückten mit einem Großaufgebot an. Das Erdgeschoss des Treppenhauses war komplett bedeckt mit einem roten, öligen Flüssigkeits-Film. Da das Gebäude alt ist, die Türen undicht, zog das Gas schnell in die Wohnungen.
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Wurde Tränengas im Treppenhaus versprüht?
Die Feuerwehr habe 35 Bewohner des Hauses nach draußen geholt. Darunter auch Kleinkinder und Senioren. „22 Personen konnten über tragbare Leitern über die Balkone gerettet werden, 13 weitere unter Atemschutz und Fluchthauben übers Treppenhaus.”
Kumbartzky zu RTL: „Die Messergebnisse vor Ort, das Meldebild und die Symptome der Bewohner haben gezeigt, dass es sich um Reizgas handeln könnte.” Ersten Vermutungen nach geht die Feuerwehr von CS-Gas, also Tränengas aus. Auch Björn Gustke, Pressesprecher der Polizei Itzehoe sagt zu RTL: „Wir vermuten, dass es sich um den Inhalt eines Reizstoffsprühgeräts handeln könnte.“ Klarheit sollen nun weitere Untersuchungen der Polizei bringen.
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Gegen 2 Uhr ging es zurück in die Wohnungen
Vier Personen seien laut Polizei mit Atemwegsbeschwerden zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden. Auch ein Feuerwehrmann sei leicht verletzt worden. Nach etwas mehr als zwei Stunden konnten die Bewohner laut Feuerwehr wieder in ihre Wohnungen zurück.
War es ein gezielter Angriff? Die Polizei untersucht nun eine Probe der Flüssigkeit, um die Hintergründe des Vorfalls zu klären. (dpa/lha/sis)
Verwendete Quelle: eigene RTL-Recherche, dpa