Für Christian B. war es überraschend, dass ausgerechnet eine BKA-Mitarbeiterin eine unbezahlte Geldstrafe in Höhe von 1.447 Euro für ihn beglichen hat. Die Strafe stammte aus früheren Verurteilungen wegen Körperverletzung und Urkundenfälschung. Weil der Hauptverdächtige im Fall Maddie das Geld selbst nicht aufbringen konnte, überwies Rebecca K. die Geldstrafe an die Staatsanwaltschaft und verhinderte damit eine Ersatzfreiheitsstrafe, die Christian B. bis Januar hätte absitzen müssen. „Ich dachte, dass er die Geldstrafe wegen Beleidigung von Vollzugsmitarbeitern bekam, das hielt ich für ungerechtfertigt”, sagte sie der englischen Zeitung The Sun. Rebecca K. gehörte als Abhörspezialistin zu einem BKA-Team, das im Fall Maddie ermittelte. Sie überwarf sich mit ihren Kollegen, und behauptete, dann die Zelle von Christian B. sei mit Abhörtechnik ausgestattet worden. „Ich dachte, dass seine Menschenrechte verletzt worden wären, so ähnlich wie meine Kollegen auch meine Menschenrechte verletzt haben.” Rebecca K. wandte sich an Friedrich Fülscher, den Rechtsanwalt von Christian B., der ihr bei der Überweisung der Geldstrafe geholfen haben soll. „Das war so eine abstrakte Zahl, er sagte, es ist nicht viel Geld, nur 1.447 Euro.” Rebecca K. hatte nie persönlichen Kontakt zu Christian B., handelte offenbar aus Vergeltung nach dem Bruch mit ihrem Team beim BKA, fühlte sich nach eigenen Angaben gemobbt. Heute bereut sie die Zahlung der Geldstrafe. „Es war ein großer Fehler, hoffentlich kann man den noch korrigieren, und noch Beweise finden, dass Christian B. im Gefängnis bleibt." Wenn es der Staatsanwaltschaft nicht gelingt, bis Mitte der kommen Woche doch noch Anklage im Fall Maddie zu erheben, ist Christian B. ein freier Mann. Quelle: eigene RTL-Recherche, The Sun