13 Jahre nach Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland

Wehrbeauftragte Eva Högl fordert: Musterung für alle!

Ein Wehrpflichtiger steht am Mittwoch (04.04.2007) unter einem Hinweisschild mit der Aufschrift "Zur Musterung" vor dem Kreiswehrersatzamt in Kempten (Schwaben). Foto: Karl-Josef Hildenbrand dpa/lby +++(c) dpa - Report+++
Kommt jetzt die Musterung wieder?
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Ab zur Musterung!
Die Bundeswehr braucht dringend Nachwuchs – warum also nicht alle jungen Leute eines Jahrgangs zur Musterung schicken – dachte sich Eva Högl. Die Wehrbeauftragte will dann freiwillig entscheiden lassen: Wer hat Lust auf Wehrdienst und wer macht Zivildienst?

Verpflichtendes Dienstjahr für Deutschland

ARCHIV - 14.03.2023, Berlin: Eva Högl (SPD), Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, stellt vor der Bundespressekonferenz ihren Jahresbericht für 2022 vor. (Zu dpa "Wehrbeauftragte schlägt Rückkehr der Musterung vor") Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wehrbeauftragte Eva Högl
wk pil wst, dpa, Wolfgang Kumm

Eins schon mal vorneweg: Die Wehrplicht soll nicht wiedereingeführt werden. Das macht die SPD-Politikerin Eva Högl auch klar. Aber die Idee eines verpflichtenden „Dienstjahres für Deutschland“, das im zivilen oder militärischen Bereich abgeleistet werden könne, finde sie „diskussionswürdig“, so Högl im Interview bei „T-Online“.

Und weiter sagte sie: „Man könnte wie in Schweden einen gesamten Jahrgang junger Leute für die Bundeswehr zur Musterung einladen. Und sie dann, sofern sie wehrfähig sind, selbst entscheiden lassen, ob sie sich engagieren wollen oder nicht.“

Ihre Meinung ist gefragt!

Hinweis: Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ!

Musterung zur Pflicht - Wehrdienst freiwillig

Die Musterung sollte sich dann an alle Geschlechter richten, forderte die Wehrbeauftragte. Eine Wehrpflicht für alle sei schon allein deswegen nicht machbar, weil man zu wenig Ausbilder und nicht genügend Infrastruktur hätte, so Eva Högl.

Seit 13 Jahren gibt es keine Wehrpflicht mehr, doch seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist das Thema neu in den Blickpunkt gerückt.

Scholz und Pistorius gegen Wehrpflicht

dpatopbilder - 16.05.2023, Bayern, Hammelburg: Bei seinem Antrittsbesuch in der Infanterieschule Hammelburg der Bundeswehr beobachtet Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD, r) eine Militärübung. Foto: Daniel Löb/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bundesverteidigungsminister Pistorius ist gegen eine allgemeine Wehrpflicht
mre, dpa, Daniel Löb

Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) sprachen sich klar gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus. Pistorius machte aber im Februar deutlich, dass er gute Argumente für eine allgemeine Dienstpflicht zur Stärkung von Katastrophenschutz, Bundeswehr und Rettungsdiensten sieht.

Lese-Tipp: Pistorius: 100 Milliarden für die Bundeswehr reichen nicht

Bundeswehr fehlen Bewerber

Erst am Donnerstag hatte der Verteidigungsminister berichtet, dass der Bundeswehr massiv Bewerber fehlen. Als Gründe nannte er etwa den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel. Bei der Bundeswehr gibt es aktuell rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten, die bis 2031 eigentlich auf 203.000 aufgestockt werden sollten. (dbl mit dpa)

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