Polizei völlig überfordert
Frau ruft nach Raubüberfall sechs mal den Notruf – doch stundenlang kommt niemand

Kaum zu fassen!
Plötzlich stehen zwei maskierte Verbrecher im Haus von Michelle in Chicago (US-Bundesstaat Illinois). Sofort schreit sie die Männer an, dass sie die Polizei rufen wird. Doch die Beamten sind ihr so schnell keine Hilfe...
Entschuldigung am Telefon: Zu wenig Budget für Polizisten
Zum Glück kann Michelle die beiden Männer am Dienstag (14. Mai) mit der Drohung, die Polizei zu rufen, tatsächlich in die Flucht schlagen. Zuerst versucht die Frau mit einem Nachbarn noch, den Verbrechern hinterherzulaufen. Dann ruft sie wirklich den Notruf, um die Polizei zu verständigen, berichtet die New York Post. Am Telefon heißt es, dass Hilfe unterwegs sei. Doch niemand kommt.
Nach langem Warten wählt Michelle erneut die Notrufnummer 911. Und nochmal. Insgesamt sechsmal telefoniert die Frau mit den Notruf-Disponenten, bis sie einfordert, mit einem Vorgesetzten zu sprechen. „Ein Herr ging ran und entschuldigte sich. Er sagte, dass sie keine Einheiten haben, die sie schicken könnten. Dann gab es eine unangenehme Pause“, erzählt Michelle NBC Chicago.
Der Mann am Telefon sagt Michelle, sie solle sich beim Stadtrat beschweren, da es nicht genug Budget gebe, um Polizisten einzustellen, schreibt NBC Chicago. Außerdem habe der Mann Michelle gefragt, ob sie darüber nachdenke, sich selbst zu verteidigen und „ob ich eine Waffe hätte oder darüber nachdenke, mir eine zu besorgen“, erzählt sie dem Nachrichtensender.
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Überfall vermutlich nicht auf der Paritätenliste der Polizei Chicago
Erst vier Stunden nach dem ersten Notruf treffen die Beamten bei Michelle ein. Zwar entschuldigen sie sich bei der Frau für die Verspätung, doch die Verbrecher sind in der Zeit schon über alle Berge.
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Die Polizei Chicago teilt NBC Chicago mit, dass die Verspätung vermutlich durch eine Prioritätenliste entstanden sei. Wenn keine akute Lebensgefahr bestehe, wird die Priorität als niedriger angesehen. Michelle ist nun tatsächlich mit einem Vertreter des Stadtrates verabredet, um über den Vorfall zu sprechen, berichtet der Nachrichtensender.Die Politik wolle sich dafür einsetzten, dass man sich wieder sicherer in der Stadt fühle. (jsi)