Seit Kindertagen depressivJolanda wollte an ihrem 34. Geburtstag aus dem Leben scheiden

Jolanda Fun
Sie sei schon seit ihrem siebten Lebensjahr depressiv, erzählte Jolanda Fun.
Facebook/jolanda.fun

Sie plante ihren Tod für ihren 34. Geburtstag.
Und das, obwohl Jolanda Fun körperlich gesund war. Doch die psychischen Probleme der Holländerin führten zu diesem radikalen Schritt.

Holländerin verschickte Einladungen für ihre Beerdigung

Sie habe schon Einladungen für ihre eigene Beerdigung vorbereitet, erzählte Jolanda Fun der Sunday Times Anfang des Monats. Für den 25. April wollte Jolanda Sterbehilfe in Anspruch nehmen, berichtet der britische Mirror. An dem Tag wurde sie 34 Jahre alt.

Jolanda litt demnach unter anderem an einer Essstörung, Depressionen und Autismus. Sie sprach gegenüber der Sunday Times von „Dunkelheit, Reizüberflutung, Chaos in meinem Kopf, Einsamkeit“. Sie habe eine Familie, Freunde und einen kleinen Hund. Doch ihr Leben sei ein ständiger Schmerz. „Die meiste Zeit fühle ich mich einfach nur miserabel.“ Viele Leute würden von ihren Problemen nichts ahnen, weil sie eine Maske trage, erzählte die Niederländerin.

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Jolanda Fun dachte seit der Kindheit an den Tod

Bereits am 9. Juni 2023 hatte Jolanda auf Facebook erklärt, dass sie einen Psychiater suche, der sie bei der Sterbehilfe begleite. Sie sei schon seit ihrem siebten Lebensjahr depressiv und habe viel über den Tod nachgedacht. Ein Jahr zuvor habe sie sich bereits beim Expertisecentrum Euthanasie (Sterbehilfe-Kompetenzzentrum) in den Niederlanden registriert, schrieb sie.

Am 14. April berichtete sie der Sunday Times von ihrer Entscheidung, am 25. April „aus dem Leben zu scheiden“. Sie habe diesen Gedanken schon seit ihrer Kindheit. „Das ist etwas seltsam. Aber als ich erst sieben war, fragte ich meine Mutter, ob ich tot wäre, wenn ich von einem Viadukt springen würde.“

Ob Jolanda Fun tatsächlich am 25. April aus dem Leben geschieden ist, ist nicht bekannt.

Sterbehilfe in den Niederlanden: Zahl der Fälle seit 2005 vervierfacht

In den Niederlanden ist Sterbehilfe legal. Daten zufolge entschieden sich im vergangenen Jahr 9.068 Menschen dafür, ihr Leben durch ärztliche Beihilfe zum Suizid zu beenden. Zwischen 2005 und 2023 hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle vervierfacht. (bst)

Hier findest du Hilfe in schwierigen Situationen

Solltest du selbst von Suizidgedanken betroffen sein, suche dir bitte umgehend Hilfe. Versuche, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über deine Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn du schnell Hilfe brauchst, dann findest du unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800 1110111 oder 0800 1110222 Menschen, die dir Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.