„Sie wollte noch Kinder bekommen und hat Zukunftspläne geschmiedet"
Hoffnungsvoll bis zum Schluss - Janina stirbt mit nur 33 Jahren in den Armen ihrer Mutter

Sie hat nie aufgegeben – doch am Ende doch den Kampf verloren.
Vor wenigen Tagen ist Janina im Alter von nur 33 Jahren in den Armen ihrer Mutter eingeschlafen. Und das, obwohl sie erst im November 2023 ihre Diagnose erhalten hat. Es geht alles viel zu schnell, jetzt bleibt ihre Familie mit „großer Trauer im Herzen“ zurück. Und sammelt Spenden.
Schmerzen in Janinas Bauch entpuppen sich als Karzinom
Christian Ball, der ältere Bruder von Janina, schreibt auf der für die Familie eingerichteten GoFundMe-Spendenseite, dass sie am 27. April 2024 „von uns gegangen ist“. Sie sei im Beisein der Eltern verstorben – und habe diese Welt viel zu früh verlassen.
Sie hinterlasse eine tiefe Lücke, denn: „Janina war nicht nur eine wundervolle Schwester, sondern auch eine liebevolle Tochter und Tante sowie eine engagierte Krankenschwester, die ihr Leben dem Wohl anderer Menschen gewidmet hat. Ihr herzensgutes Wesen und ihre warmherzige Art haben unzählige Menschen berührt und inspiriert.“
Anfang November 2023 kommt Janina aus Primasens mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus. Die Ärzte stellen schnell fest: Irgendetwas befindet sich in ihrem Bauch. Aber lange wissen sie nicht genau, worum es sich dabei handelt.
Dann herrscht Klarheit: Es ist ein Karzinom.
„Meine Schwester wollte unter keinen Umständen viel Zeit vergehen lassen und drängte dann schon auf Chemo, dass es endlich losgeht. Auch wenn die Mediziner noch gar nicht wussten, um was für ein Karzinom es sich genau handelte“, erzählt Janinas Bruder Christian Ball im RTL-Interview.
Er sagt: „Das erste Mal war dann so krass, dass wir dachten, dass sie nicht am Krebs sterben wird – sondern an der Chemo. Es war wirklich schrecklich, meine Schwester hatte fast eine Woche lang Halluzinationen, lag nur im Bett und stand total neben sich.“
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Auch wenn Janina die Hoffnung trotz Chemo nicht aufgibt: Das Karzinom breitet sich weiter aus
Danach geht es ihr, dank Schmerztabletten, zwar den Umständen entsprechend besser – aber die tückische Erkrankung ist noch nicht besiegt. Ball sagt: „Es war ein Auf und Ab der Gefühle, Janina ging es mal besser, mal schlechter. Aber auch wenn die Lage aussichtslos war, ist meine Schwester immer hoffnungsvoll geblieben. Hoffnungsvoll, dass die nächste Chemo doch noch etwas bringt, dass doch noch ein Wunder geschieht.“
Aber: „Anfang März, nachdem die letzte Chemo vorbei war, hieß es dann, dass das Karzinom trotzdem weitergewachsen ist und sich ausgebreitet hat. Und zwar in die Lunge und eigentlich in den ganzen Körper“, so Ball.
Dieser Moment der Erkenntnis, dass Janina sterben wird und auch die Ärzte nichts mehr für sie tun können, sei nur furchtbar gewesen. „Meine Schwester war total fertig. Sie wollte doch noch Kinder bekommen und hat trotz ihres Krankenhausaufenthaltes Zukunftspläne geschmiedet! Dennoch hat sie uns, den Rest der Familie, getröstet, wenn sie traurig waren. Das muss man sich mal vorstellen. Aber am Ende ging es einfach viel zu schnell.“
Mitte März kommt Janina aus dem Krankenhaus und in ihrem Elternhaus unter. Ihre Eltern und ein Palliativdienst umsorgen sie: „Meine Mutter, die selbst krank ist, hat sich von Anfang an jeden Tag, von morgens bis abends, um sie gekümmert. Letzte Woche war meine Schwester das letzte Mal im Krankenhaus, als sie plötzlich zusammengebrochen ist. Ab da an war sie eigentlich nicht mehr ansprechbar“, so Ball.
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Familie hat schon einige Schicksalsschläge erlebt

„Wir waren alle extrem fertig. Meine Mutter ist Janina nicht von der Seite gewichen, sie und mein Vater waren kurz vor ihrem Tod kein einziges Mal Zuhause. Durchgehend waren Familienmitglieder oder Freunde bei ihr vor Ort – auch um sich zu verabschieden“, erzählt Christian Ball.
Am 27. April stirbt Janina schließlich. Die Familie macht eine schwere Zeit durch.
„Ich möchte euch um Unterstützung bitten. Wir möchten Geld für Janinas Beisetzung sammeln, um unsere Eltern, die selbst schwer krank sind, zu entlasten“, schreibt Ball auf der GoFundMe-Seite. „Ihre Liebe und Hingabe zu Janina waren unermesslich, und nun möchten wir ihnen die nötige Unterstützung zukommen lassen, um diese schwierige Zeit zu meistern.“
Im RTL-Interview erzählt der große Bruder der Verstorbenen, dass seine Mutter ebenfalls vor fünf Jahren Krebs hatte, dreimal am Herzen operiert werden mussten und auch sein Vater hat bereits Schlaganfälle hinter sich und mit einer Nervenkrankheit zu kämpfen.
Ball erklärt: „Ich habe meinen Eltern mein Erspartes gegeben. Aber alleine ein Grabstein ist so teuer, das glaubt man gar nicht.“
Aber ihm sei wichtig, seine Eltern zu unterstützen – und dass Janina einen würdevollen Abschied bekommt.
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