Ukrainischer Präsident gibt Interview im deutschen Fernsehen

Selenskyj bei Miosga: Niemand soll sich alleine fühlen

ARCHIV - 11.01.2024, Lettland, Riga: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rinkevics, Präsident von Lettland. (zu dpa: «Vierte «Friedensformel»-Konferenz zum Ukraine-Krieg in Davos») Foto: Roman Koksarov/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ukrainischer Präsident Selenskyj
sv nic, dpa, Roman Koksarov
von Marko Schlichting

Es ist eine Überraschung der besonderen Art:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview im deutschen Fernsehen. Caren Miosga ist dafür nach Kiew gereist, schon auf der Zugfahrt erlebt sie, was der Krieg für die Menschen im Land bedeutet...
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Als Miosga im Zug anreist, wird Kiew gerade angegriffen

Es ist eine gefährliche Fahrt. Als Caren Miosga Kiew erreicht, wird die Stadt gerade von russischen Raketen angegriffen. Neben ihr sitzt eine Frau. Sie fängt sofort zu weinen an, hat Angst um ihr Zuhause, erzählt die Moderatorin. Davon berichtet sie auch dem Präsidenten.

„Ich bin dieser Frau so dankbar, dass sie so offen ist und dass sie in der Ukraine ist", antwortet Selenskyj. „Es ist sehr wichtig, hier zu sein und die Menschen zu unterstützen.“ Selenskyj spricht mit den Menschen, sagt er. Darum weiß er: „Auch wenn es für sie schwer ist, bedeutet es nicht, dass diese Frau schwach ist. Sie ist sehr stark.“ Ob die Worte, die er in seinen Videobotschaften sagt, bei allen ankommen, wisse er nicht, sagt Selenskyj. „Aber sie sind ehrlich. Sie sollen dazu dienen, dass wir alle vereint sind und dass sich niemand alleine fühlt. Und das ist sehr wichtig für die gesamte Ukraine. Auch wenn wir über westliche Journalisten sprechen, die – wie sie jetzt – hier sind und die Wahrheit ins Ausland bringen, in andere Städte und andere Länder. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Genauso ist jede Unterstützung durch unsere Partner sehr wichtig, damit die Ukraine nicht das Gefühl hat, alleine zu sein.“

„Ich würde mir eine führende Rolle Deutschlands sehr wünschen"

Dieses Jahr könnte schwer werden für die Ukraine. Am 5. November wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Viele befürchten, dass der Republikaner Donald Trump gewählt wird und dass die USA die Ukraine nicht mehr so unterstützen wie bisher. Trump hatte auf dem Sender Fox News im vergangenen Jahr angekündigt, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden zu wollen.

Selenskyj lässt eine mögliche Wahl Trumps kalt. „Ich werde mit Trump sprechen", sagt er. „Und wenn seine Formel oder sein Format für Frieden sorgt und er dafür 24 Stunden braucht, dann werde ich ein sehr glücklicher Präsident sein. Denn ich weiß, wie viele Menschen wir an einem Tag verlieren.“

Was Deutschland angeht, hat der ukrainische Präsident hohe Erwartungen: „Ich würde mir eine führende Rolle Deutschlands sehr wünschen, das ist ein Fakt", sagt er. Deutschland könne es schaffen, die EU zu konsolidieren, weil viele Länder von Deutschland abhängig seien. Deutschland habe eine starke Wirtschaft. „Ich denke trotzdem, dass die Gefahr sehr groß ist. Passivität der USA oder das Ausbleiben der Unterstützung wären ein schlechtes Signal. Das wäre nicht richtig. Für alle."

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