Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung

Schock-Zahlen: Sechs Prozent der Deutschen wollen einen Führer

 Einkaufen in der Vorweihnachtszeit DEU, Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Münster, 26.11.2022: Einkaufen am Samstag vor dem Ersten Advent, Impressionen aus der Innenstadt von Münster. Zahlreiche Passanten sind in der Fußgängerzone Ludgeristraße unterwegs. *** Shopping in the pre-Christmas period DEU, Germany, North Rhine Westphalia, Münster, 26 11 2022 Shopping on Saturday before the First Advent, impressions from the city center of Münster Numerous passers-by are on the pedestrian zone Ludgeristraße
Rechtes Gedankengut nimmt in der Bevölkerung zu, das zeigt jetzt eine Studie.
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Diese Zahlen machen Angst!
Jeder Zwölfte in Deutschland teilt inzwischen ein rechtsextremes Weltbild. Sechs Prozent wünschen sich sogar einen Führer und eine Diktatur! Eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung zeigt, dass rechtsextreme Einstellungen in der deutschen Bevölkerung stark zu genommen haben, auch wenn es noch eine Minderheit ist, die so denkt.

VIDEO: Prof. Andreas Zick erklärt die Ergebnisse der Studie.

Rechtes Weltbild: Der Anteil steigt in der Bevölkerung

Aktuell hat der Studie von Bielefelder Forschern zufolge jeder zwölfte Erwachsene ein rechtsextremes Weltbild, Mit 8,3 Prozent ist der Anteil gegenüber dem Niveau der Vorjahre von knapp zwei bis drei Prozent erheblich gestiegen.

Dabei kann man von einer rechtsextremen Einstellung nicht automatisch darauf schließen, wo sich jemand selbst politisch verortet. „Unter jenen, die sich klar als „links“ positionieren, gibt es dabei mehr Menschen, die ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild teilen (12 Prozent) als es in der politischen Mitte der Fall ist (7 Prozent)“, halten die Forscher um Andreas Zick fest.

Für die „Mitte-Studie“ der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung werden alle zwei Jahre mit einer repräsentativen Befragung vor allem rechtsextreme Einstellungen untersucht. Als zentrales Merkmal des Rechtsextremismus definieren die Autoren „eine Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt beziehungsweise die Billigung von Gewalt zur Durchsetzung der Ideologie“.

Im Vergleich zu den Vorjahren wird der Vorwurf der beschnittenen Meinungsfreiheit von deutlich mehr Befragten geteilt, heißt es in der Studie. „Gleiches gilt für die völkische Forderung, unterschiedliche Völker sollten sich nicht miteinander vermischen“.

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Die Ergebnisse kurz und knapp:

  • Sechs Prozent befürworten eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland (2014-2021: 2-4 Prozent).

  • Über 16 Prozent behaupten eine nationale Überlegenheit Deutschlands, fordern „endlich wieder“ Mut zu einem starken Nationalgefühl und eine Politik, deren oberstes Ziel es sein sollte, dem Land die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zustehe (2014-2021: 9-13 Prozent).

  • Sechs Prozent finden: „Es gibt wertvolles und unwertes Leben“ (2014-2021: 2-3 Prozent).

  • 30 Prozent stimmen der Aussage zu: „Die regierenden Parteien betrügen das Volk“ - fast doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor.

  • Mehr als verdoppelt hat sich der Anteil derjenigen, die politische Gewalt billigen. Laut Studie liegt er aktuell bei 13,2 Prozent. Vor zwei Jahren vertraten 5,3 Prozent der Befragten diese Auffassung.

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Die 2.027 Teilnehmer einer Telefonumfrage durch das UADS Institut in Duisburg im Zeitraum vom 2. Januar bis 28. Februar dieses Jahres waren aufgefordert worden, sich zu bestimmten Aussagen zu positionieren, etwa ob sie eine Diktatur befürworten würden. Von der Gesamtstichprobe ausgehend liegt die Fehlergrenze nach Angaben der Autoren bei +/- 2,2 Prozent.

(dpa/eku)

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