Von wegen 49 Euro
Riesen Zoff ums Deutschlandticket: Müssen wir schon bald viel mehr bezahlen?

Wie lange dürfen wir uns noch über das 49-Euro-Ticket freuen?
Elf Millionen mal wurde das das Deutschlandticket mittlerweile verkauft - ein Erfolgsmodell. Doch das könnte schon bald auf der Kippe stehen. Grund: Länder und Bund zoffen sich um die Kosten - und Verkehrsminister Wissing hält sich raus.
Nächstes Jahr droht eine "deutliche Preissteigerung" für das Deutschlandticket
Für Verkehrsminister Volker Wissing (53/FDP) ist alles klar. Im ntv-Frühstart sagte er am Donnerstag: „Die Finanzfragen haben wir in der Ministerpräsidentenkonferenz bis 2025 geklärt“ und fügte hinzu: „Und dieser Beschluss gilt selbstverständlich deswegen.“
Deswegen gab es für ihn auch keinen Anlass, an der Sonderkonferenz der Verkehrsministerinnen und -minister der Länder am Donnerstag teilzunehmen.
So klar alles für Herrn Wissing ist, so unklar ist die Finanzierung für die 16 Bundesländer. Denn zur Wahrheit gehört auch: Die Kosten werden deutlich höher ausfallen als die eingeplanten drei Milliarden Euro. Diese teilen sich Bund und Länder jeweils zur Hälfte. Über die Mehrkosten will der Minister nicht sprechen. Doch ohne die Bereitschaft des Bundes, ausreichende Mittel schon 2024 bereitzustellen, wäre schon kommendes Jahr eine „deutliche Preissteigerung“ erforderlich, hieß es in einem einstimmig angenommenen Beschluss der Verkehrsminister der Länder.
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Am 11. und 12. Oktober treffen sich die Verkehrsminister zur nächsten Konferenz
Im Klartext: Schießt Minister Wissing kein Geld nach, müsste das 49 Euro-Ticket, schon ab dem nächsten Jahr deutlich teurer werden. Die Länder fordern noch im Oktober eine Entscheidung. Ohne ein zügiges Bekenntnis des Bundes „ist und bleibt die Fortführung des Deutschlandtickets ab dem Jahr 2024 ernsthaft gefährdet“, heißt es.
Eine Hoffnung gibt es noch: Am 11. und 12. Oktober treffen sich die Verkehrsminister zur nächsten Konferenz und wollen dort klären, ob der Minister bereit ist, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen rechnet mit zusätzlichen Kosten von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2024. Die Länder erklären sich bereit, auch diese Kosten zur Hälfte zu übernehmen.
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Auch für die vorgeschlagene Einführung eines bundesweiten Semestertickets für Studierende für 29,40 Euro fordern die Länder eine unverzügliche Zustimmung des Bundes. (dbl)
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