Küchenhilfe wollte Schwangerschaft vertuschen

Heimliche Geburt auf Kreuzfahrtschiff - Baby tot in Schrank entdeckt

Kreuzfahrtschiffe
Die 28-Jährige arbeitet als Reinigungskraft und Küchenhilfe an Bord. Die Schwangerschaft soll sie geheim gehalten haben. (Symbolbild)

Tragödie auf dem Mittelmeer.
Besatzungsmitglieder eines Kreuzfahrtschiffes schlagen am Freitag (17. Mai) nahe der toskanischen Stadt Grosseto Alarm, nachdem sie angeblich Schreie aus einer Kabine hören. Beamte der italienischen Polizei machen dann eine grausige Entdeckung – im Schrank liegt ein lebloses Baby!

Mutter unter Tränen: „Ich wollte nicht, dass mein Baby stirbt“

Wohl aus Angst, ihren Job zu verlieren, erzählt eine 28-jährige Angestellte an Bord niemandem von ihrer Schwangerschaft. Die junge Filipina arbeitet als Reinigungskraft und Küchenhilfe auf dem Kreuzfahrtschiff Silver Whisper. Während das Kreuzfahrtschiff im südlichen Tyrrhenischen Meer zwischen Sardinien, Korsika und Sizilien unterwegs ist, bringt die junge Frau ihr Kind in ihrer Kabine zur Welt. Doch in ihrem Schichtdienst hat die junge Mutter kaum Zeit, sich um ihr Baby zu kümmern.

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Laut Polizei habe die 28-Jährige das Neugeborene in den Schrank ihrer Kabine gelegt, wenn sie es alleine lassen musste. Vermutlich habe sie so verhindern wollen, dass das Kind während der Schifffahrt aus dem Bett fällt. Die Schranktür sei dabei angelehnt gewesen – zum einen, damit der Säugling atmen konnte, zum anderen aber auch, um das Weinen zu dämpfen.

„Ich habe die Schwangerschaft verheimlicht, weil sie mich sonst nicht eingeschifft hätten, aber ich wollte nicht, dass mein Baby stirbt“, soll die Frau unter Tränen gesagt haben, wie news.it aus dem Umfeld der Ermittler erfahren haben will.

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Staatsanwaltschaft nimmt Mutter und Kolleginnen fest

Eine erste Untersuchung durch einen Gerichtsmediziner ergibt bislang keine Hinweise auf Gewalteinwirkung oder Ersticken. Das deute laut Ermittlungsbehörden daraufhin, dass der Säugling an Vernachlässigung starb. Das Baby soll zwar in den beiden Tagen nach der Geburt mehrfach gestillt worden sein. Während die Mutter arbeitet, bleibt der Säugling jedoch stundenlang ohne Pflege und Nahrung. Eine Autopsie soll nun die genaue Todesursache klären.

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Neben der Mutter sollen nur ihre zwei Kabinen-Mitbewohnerinnen von dem Baby im Schrank gewusst haben. Die italienische Staatsanwaltschaft hat am Montagabend (20. Mai) alle drei festgenommen. Gegen die Mutter werde demnach wegen vorsätzlicher Tötung ermittelt, gegen ihre Kolleginnen wegen Verschwörung zum Mord. Über den Vater des Kindes gibt es keine Informationen.(okr)