Militärblogger berichten von heftigen Bodenangriffen - Ukraine dementiert
Beginnt jetzt die ukrainische Gegenoffensive?

"Der Feind rückt in Wellen vor“, schreibt der pro-russischer Militärblogger „Sladkov“ auf Telegram. Seit der Nacht mehren sich solche Posts im Internet. Auf die Frage, ob die Frühjahrsoffensive begonnen habe, antwortete der ukrainische Präsident: "Sie werden es spüren."
Russischer Militärblogger: "Der Feind versucht, unsere erste Verteidigungslinie zu durchbrechen"
In der Region Saporischschja soll es heftige Gefechte geben. Die russischen Kräfte würden unter starkem Beschuss durch Bodenangriffe der ukrainischen Armee stehen, berichten mehrere russischen Kriegsblogger und Militärexperten. "Der Feind rückt in Wellen vor und versucht, unsere erste Verteidigungslinie zu durchbrechen", heißt es auf dem pro-russischen Telegram-Kanal "Sladkov+". "Sie begannen ihre Offensive um 01.00 Uhr." Dem Bericht zufolge näherten sich Panzer. "Der Feind hat eine unserer Stellungen eingenommen", heißt es weiter.
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So habe die Ukraine in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mehrere russische Stellungen teils heftig angegriffen, meldet der Blogger. Mittlerweile würden sich die Russen in einigen Regionen zurückziehen und ihre eigenen Panzer vernichten, die sie zurücklassen.
Selenskyj auf die Frage, ob die Offensive bereits begonnen habe: "Sie werden es spüren"
Andere Blogger, wie etwa „Romanov Light“ sind vorsichtiger. Es sei „noch nicht“ der große ukrainische Gegenschlag. Es handele sich bei den ukrainischen Attacken nur um Test-Angriffe: „Unsere Verteidigungssysteme werden aktiv getestet. In verschiedenen Bereichen, zu verschiedenen Tageszeiten.“
In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte der ukrainische Präsident Selenskyj auf die Frage, ob die Offensive bereits begonnen habe: "Sie werden es spüren." Und weiter: "Wenn sie es sehen und spüren, dann werden sie verstanden haben, dass es begonnen hat."
Oleksij Danilow, vom Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine, bestreitet im Video, dass die Gegenoffensive damit schon begonnen hat.
Präsident Wolodymyr Selenskyj in Hochwasserregion

Gegen den Beginn der ganz große Offensive könnte sprechen, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj heute in die Hochwasserregion gereist. Dorthin, wo Anfang der Woche der Kachowka-Staudamm gebrochen ist, mit schlimmen Folgen für die Region. In der südlichen Region Cherson machte er sich am Donnerstag ein Bild von der laufenden Massenevakuierung und traf Anwohner, Rettungskräfte und Soldaten.
Nach russischen Behördenangaben soll es mehrere Tote und Dutzende Verletzte geben. Das Überschwemmungsgebiet ist laut ukrainischer Darstellung schon jetzt 600 Quadratkilometer groß - und aus dem Stausee hinter dem zertrümmerten Damm ergießen sich weiter ungehindert riesige Wassermassen über das Land. (dbl mit dpa)
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