Horror-Krankenschwester Lucy Letby wieder vor Gericht - trauernde Mutter sagt aus
„Unsere Tochter lag in den Armen meines Mannes, als sie ihren letzten Atemzug tat und still verstarb“

Hat sie noch ein Baby auf dem Gewissen?
Die Mutter von Baby K trocknet sich die Augen mit einem Taschentuch, als die Geschworenen ihre Aussage verlesen. Ihr gegenüber sitzt die ehemalige, britische Krankenschwester Letby, die wegen fünffachen Baby-Mordes lebenslang in Haft sitzt. Jetzt steht sie im Verdacht, ein Mädchen, also ein sechstes Baby, getötet zu haben.
Unfassbar: Letby soll einfach den Beatmungsschlauch gezogen haben
Sie musste dabei zusehen, wie ihr Baby drei Tage nach der Geburt in den Armen ihres Mannes verstarb. Die Mutter des frühgeborenes Mädchens ist sich sicher: Lucy Letby ist Schuld daran. Zu dem Zeitpunkt tötete die ehemalige Geburtshelferin bereits fünf Babys. Einige Monate später wird sie zwei weitere Jungen aus einer Gruppe von Drillingen ermorden. Nicht der einzige Grund für die erneuten Vorwürfe gegen Letby.
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Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass die 34-Jährige auf frischer Tat ertappt wurde, wie sie weniger als zwei Stunden nach der Geburt den Beatmungsschlauch von Baby K entfernte. Die Kleine wurde so schwach, dass ihre Eltern die „schwerste Entscheidung ihres Lebens“ trafen und die lebenserhaltenen Maßnahmen für ihre Tochter abschalteten.
Im Video: Lucy Letby bleibt für immer in Haft
Mutter: „Ich wollte nicht, dass sie noch mehr leiden muss“
Den Verlust von Baby K haben die Eltern bis heute nicht so richtig verarbeitet. Vor Gericht verlesen die Geschworenen die herzzereißende Aussage ihrer Mama: „Ich erinnere mich, dass ihr winziger, kleiner, zarter Körper so sehr angeschwollen war. Ich wollte nicht, dass sie noch mehr leiden muss.“ Einer der Krankenhausmitarbeiter habe die kleine Familie dann in ein Zimmer gebracht, wo es friedlich und ruhig war. „Unsere Tochter war in eine Decke eingewickelt und trug ein Hütchen. Sie lag in den Armen meines Mannes, als sie ihren letzten Atemzug tat und leise einschlief“, heißt es weiter.
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Letby bestreitet den versuchten Mord. Ihr Anwalt sagte den Geschworenen, dass sie sich nicht an die Nacht erinnern könne, in der Baby K geboren wurde. Ob das Gericht diesen Worten glaubt, wird das Urteil in circa vier Wochen zeigen.
Krankenschwester tötete Babys auf Neugeborenenstation in Chester

Die Mordserie löste großes Entsetzen aus, britische Medien nannten Letby die „schlimmste Kindermörderin der Neuzeit in Großbritannien". Ihre Taten ereigneten sich 2015 und 2016 auf einer Neugeborenenstation in Chester im Nordwesten Englands.
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Der Prozess in Manchester zog sich über zehn Monate, viele Menschen empörten sich über Letbys Verhalten vor Gericht: Die Krankenschwester leugnete die Taten hartnäckig und weigerte sich häufig, zum Prozess zu erscheinen. Im August wurde Lucy Letby zu lebenslanger Haft verurteilt, der Höchststrafe – als erst vierte Frau in der Geschichte Großbritanniens. Im Gegensatz zum deutschen Strafrecht kommen Verurteilte dabei nie wieder auf freien Fuß. (jjä)