RKI: In diesen Regionen ist jetzt Blutsauger-AlarmRiesen-Zecke Hyalomma beißt wieder zu
Gestreifte Beine und bis zu drei Mal größer als ihre Artgenossen: Die Hyalomma-Zecke ist zwar noch relativ neu in Deutschland, breitet sich aber immer weiter aus, unter anderem in Nordrhein-Westfalen. Besonders fies: Sie lauert nicht in Gräsern, Sträuchern und Co., sondern macht aktiv Jagd auf ihre Opfer! Außerdem kann sie tödliche Krankheiten übertragen.
Im Video erklären wir, was die Zecke besonders tückisch macht.
Bereits 2018 wurden die ersten Exemplare entdeckt
Die „Superzecke“ Hyalomma ist auf dem Vormarsch: Bereits im Sommer 2018 wurden in Deutschland einige Exemplare gefunden, was Forscher in Alarmbereitschaft versetzte. Denn die Blutsauger bringen möglicherweise neue Erreger mit, die für den Menschen lebensgefährlich sein können.
Wie zum Beispiel das Krim-Kongo-Virus. Das Krankheitsbild gehöre in die gleiche Gruppe wie Ebola und Lassa, erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. Es handele sich um ein hämorrhagisches Fieber, bei dem es zu starken inneren Blutungen kommt.
Aber: „Es ist bisher keine Zecke in Deutschland gefunden worden, die Träger dieses Virus war. Das muss man sagen“, erklärt Diplom-Biologe Dr. Olaf Kahl im RTL-Interview.
Ursprünglich gab es Hyalomma vor allem in Südeuropa, Afrika und Asien. Wahrscheinlich gelangte sie über Zugvögel zu uns, denn die Zecken können ganze vier Wochen auf ihrem Wirt haften.
In Deutschland halten konnte sie sich vor allem wegen der milderen Winter.
Lese-Tipp: Vorsicht, Zecken-Alarm! Was Sie über Krankheiten, Risikogebiete und Impfung wissen müssen
Im Video: Deshalb ist die Hyalomma-Zecke so gefährlich
Wie Sie die Hyalomma-Zecke entdecken
Vorsicht also vor der Hyalomma-Zecke, die hell gestreifte Beine hat und auffällig groß ist! Manche Exemplare messen bis zu zwei Zentimeter. Und, was Sie ebenfalls wissen sollten: Sie ist unfassbar schnell!
Zeckenexperte Kahl sagt: „Sie haben Augen und sie können auf zehn, zwanzig Meter ein potenzielles Wirtstier ausmachen und rennen ihm wild hinterher. Wenn man sich Videos anguckt, ist man schier erschrocken, wie schnell sie laufen können.“
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Auch heimische Zecken-Arten können gefährlich werden
Auch andere Zecken-Arten wie der Gemeine Holzbock gedeihen mittlerweile auch hier bei uns prächtig.
Generell sollte die Gefahr von Zecken ernst genommen werden: Ihre Bisse können Borreliose übertragen sowie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) auslösen, eine Entzündung des Gehirns.
Laut Robert-Koch-Institut haben sich die Risikogebiete für FSME in den letzten 20 Jahren fast verdreifacht. Aktuell sind 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht laut Robert Koch-Institut (RKI) vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und auch im südöstlichen Brandenburg. Dem RKI zufolge kommt es vereinzelt auch zu Infektionen außerhalb ausgewiesener Risikogebiete. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in ausgewiesenen Risikogebieten eine FSME-Impfung.
So schützen Sie sich vor Zecken
Bleiben Sie beim Spazierengehen möglichst auf Gehwegen, um so den Kontakt mit den Krabbeltieren zu vermeiden.
Wenn Sie doch mal im Wald oder im hohen Gras unterwegs sind, tragen Sie lange Kleidung.
Benutzen Sie unterwegs Anti-Zecken-Spray.
Suchen Sie Ihre Haut und Ihre Kleidung nach einem Spaziergang gründlich ab.
Wenn es Sie erwischt hat: Ziehen Sie die Zecke stets gerade heraus.
Beobachten Sie anschließend die Wunde. Bildet sich ein roter Kreis oder bemerken Sie Symptome wie Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Lese-Tipp: Zecke entfernen: So geht's!
(rka/vdü)
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