So viel teurer könnte es jetzt werden - was Experten Verbrauchern raten
Droht ab Januar eine neue Gaspreis-Keule? Lindner will Mehrwertsteuer wieder anheben
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Wird Heiz-Gas bald wieder teurer?
Noch hält der Staat den Gaspreis gedrückt, die Mehrwertsteuer ist NOCH reduziert. Doch das könnte sich bald ändern. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will die Steuer nämlich schneller anheben als geplant. Was kommt da auf uns zu? Und wie lässt sich trotzdem Geld einsparen?
Mehrwertsteueranhebung ist noch nicht beschlossen
Aktuell liegt die Mehrwertsteuer bei 7 Prozent - Finanzminister Christian Lindner (FDP) will aber laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung schon ab Januar die regulären 19 Prozent verlangen - statt wie bisher geplant ab April. Das soll den klammen Staatshaushalt entlasten.
Beschlossen ist die Verkürzung noch nicht. Sie dürfte aber spätestens bei den Haushaltsberatungen im Bundestag auf den Tisch kommen. Wegen der plötzlich extrem hohen Preise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Bundesregierung Gas und Fernwärme im vergangenen Jahr steuerlich begünstigt. Nach Angaben aus Ministeriumskreisen wird der Vorstoß von der gesamten Bundesregierung mitgetragen. Sie sei Teil des Haushaltsentwurfs für 2024 und seit längerem geplant, hieß es am Montag in Berlin. „Alle Ressorts der Bundesregierung haben dieses Vorgehen mitgetragen.“ Auch ein Regierungssprecher verwies am Montag in Berlin auf den Haushaltsentwurf 2024. Kriegsbedingte Preisspitzen hätten sich gelegt.
Die Bürger würde dieser Schritt belasten. Das Vergleichsportal Verivox rechnet, dass die Haushalte im Schnitt mit einem Preissprung von rund 11 Prozent rechnen müssten. Konkret:
- Für eine vierköpfige Familie mit Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas würde das demnach Mehrkosten von 270 Euro im Jahr bedeuten. Hat man selbst keinen Gasvertrag abgeschlossen, sondern nutzt die Grundversorgung, sei der Preisanstieg mit 331 Euro noch höher.
- Ein Paar mit einem Verbrauch von 12.000 Kilowattstunden muss laut Verivox durchschnittlich 170 Euro draufzahlen, in der Grundversorgung 209 Euro.
- Singles mit einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden müssten mit einem durchschnittlichen Kostenplus von 71 Euro rechnen (Grundversorgung: 87 Euro).
Auch der Wegfall von zwei Umlagen, der sogenannten Regelenergie-Umlage und der Konvertierungsumlage, wird die Mehrkosten laut Verivox nicht ausgleichen.
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Was sollten Verbraucher jetzt tun?
Aber immerhin: Gas ist wieder deutlich günstiger als im vorigen Winter. Und die Speicher sind gut gefüllt.
Finanzexperte Benjamin Weigl (Finanztip) rät im Interview mit RTL: „Jetzt ist ein sehr guter Zeitpunkt, um seinen Gasvertrag zu prüfen. Wenn Sie da mehr als zwölf Cent pro Kilowattstunde bezahlen, dann ist ein Wechsel dringend anzuraten. Vor allem in der Grundversorgung lohnt sich dieser Wechsel sehr häufig."
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Verbände und auch Politiker gehen davon aus, dass die Rückkehr zum höheren Steuersatz ausgerechnet in der Heizsaison viele Familien empfindlich treffen würde. „Insbesondere Menschen mit kleinen Einkommen stellen die Energiepreise nach wie vor vor große Herausforderungen“, mahnte Sozialverband-Präsidentin Verena Bentele. Vor allem für Menschen mit wenig Geld müsse es so lange Hilfen geben, bis sich die Preise wieder normalisiert hätten.
Auch die Energiewirtschaft spricht sich gegen die Verkürzung aus. Alles andere sei neben enormem Aufwand für Abrechnungen und Kommunikation für die Kunden auch kaum nachvollziehbar. (dpa/eku)
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