Trauer um PolitikerEx-Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist tot

Klaus Töpfer
Klaus Töpfer (CDU), der ehemalige Bundesumweltminister. (Archivbild)

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist gestorben.
Der CDU-Politiker wurde 85 Jahre alt. Er starb am Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit, wie eine Sprecherin der Bundes-CDU am Dienstag in Berlin bestätigte.

Klaus Töpfer war das „grüne Gewissen“ der CDU

Er war Deutschlands zweiter Umweltminister - aber der erste, der das Amt nachhaltig prägte. Über Jahrzehnte galt Klaus Töpfer als das „grüne Gewissen“ der Christdemokraten, bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen. Schon 1988 forderte Töpfer eine Zukunft ohne Kernenergie, aber auch mit immer weniger fossilen Energien.

Klaus Töpfer sprang 1988 von Polizeiboot in den Rhein

Angetan mit einer Badekappe, einem Schutzanzug und Schwimmflossen springt Klaus Töpfer (50, CDU) am 13.9.1988 von Bord eines Polizeibootes in den Rhein. Der Bundesumweltminister schaffte die knapp 400 Meter lange Strecke vom hessischen Ufer zur gegenüberliegenden Seite nahe der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz unter Ausnutzung der kräftigen Strömung in wenigen Minuten. Begleitet wurde er von mehreren Rettungsbooten und einem Hubschrauber. Mit seiner Aktion wollte Töpfer eine persönliche Wette aus dem Jahre 1985 einlösen und keineswegs den Strom "zum Badegewässer hochstilisieren", wie er Journalisten gegenüber deutlich machte. [dpabilderarchiv]
Mit einer Badekappe, einem Schutzanzug und Schwimmflossen springt Klaus Töpfer am 13.9.1988 von Bord eines Polizeibootes in den Rhein.
picture-alliance / dpa | Roland Witschel

Für viele bleibt der Politiker mit diesem Bild in Erinnerung: Mit einer Badekappe, einem Schutzanzug und Schwimmflossen springt Klaus Töpfer am 13.9.1988 von Bord eines Polizeibootes in den Rhein. Der Bundesumweltminister schaffte die knapp 400 Meter lange Strecke vom hessischen Ufer zur gegenüberliegenden Seite nahe der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz unter Ausnutzung der kräftigen Strömung in wenigen Minuten. Begleitet wurde er von mehreren Rettungsbooten und einem Hubschrauber. Mit seiner Aktion wollte Töpfer eine persönliche Wette aus dem Jahre 1985 einlösen und keineswegs den Strom „zum Badegewässer hochstilisieren“, wie er Journalisten gegenüber damals deutlich machte. (jsi/dpa)

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CDU-Politiker war im Kabinett von Helmut Kohl

Töpfer wurde 1938 in Schlesien geboren und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Höxter in Westfalen. Den Weg in die Politik schlug Töpfer in den 1970er Jahren im Saarland ein, wo er einen Posten in der Staatskanzlei übernahm. Später wurde er in Rheinland-Pfalz erst Staatssekretär und dann Landesminister für Umwelt und Gesundheit, bevor er dann in die Bundespolitik wechselte. Zweimal kandidierte Töpfer später erfolglos als CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl im Saarland. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bundesumweltministers blieben Umweltschutz und Nachhaltigkeit - auch im Sozialen - seine Themen. (jsi/dpa)