War die Giftraupe Eichenprozessionsspinner der Übeltäter?

„Er konnte plötzlich nichts mehr sehen!" Neunjähriger nach Schulausflug in Klinik

Lisa Ducret
Bei einer Wanderung sind einige Schweizer Grundschüler mutmaßlich mit dem Eichenprozessionsspinner in Berührung gekommen. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Vom Schulausflug in die Klinik!
Der neunjährige Noah Amaral aus Pratteln in der Schweiz nimmt am Dienstagnachmittag an einem Schulausflug teil – von dem er jedoch vorerst nicht zurückkehrt. Denn er kommt offenbar mit einem Eichenprozessionsspinner in Kontakt – und landet im Krankenhaus.

13 Kinder haben starke allergische Reaktionen

Schock für alle Eltern!

Nach einem Vorfall mit offenbar einer Giftraupe, über den auch die örtliche Polizei informierte, landen am Dienstag 13 Kinder aus der Schweiz mit einer starken allergischen Reaktion im Krankenhaus. Auch Noah Amaral ist Teil der Schülergruppe.

Was ist passiert? Während einer Wanderung sollen er und die anderen Kinder mutmaßlich mit einem Eichenprozessionsspinner in Kontakt gekommen sein. Zwar schreibt die Polizei: „Was genau die allergische Reaktion bei den Kindern ausgelöst hat, ist noch nicht vollständig geklärt." Alle Symptome sprechen aber für den Kontakt mit der Giftraupe.

Der Drittklässler – sowie seine Mitschüler – zeigten typische Symptome, die auf eine Begegnung mit ihr hindeuten. Dazu zählen: gereizte Haut und gereizte Augen sowie Beschwerden beim Atmen.

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„Seine Augen waren derart entzündet, dass er nicht aufhören konnte zu weinen“

Der Schweizer Tageszeitung Blick erzählt Noahs Mutter, Laila Amaral: „Als er um 16 Uhr nicht nach Hause kam, rief ich seine Lehrerin an. Sie sagte mir am Telefon, Noah sei im Spital. Ich kriegte Angst und wurde fast ohnmächtig.“

Die Lehrerin habe dann über den Vorfall aufgeklärt: Drei Kinder mussten sogar mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Noah sei weniger stark betroffen und ins Kinderhospital nach Basel gebracht worden.

Auch wenn es ihn nicht so stark erwischt hat, zeigte aber auch der Neunjährige nach dem Vorfall heftige Symptome, wie Amaral erklärt: „Er konnte plötzlich nichts mehr sehen, es juckte ihn stark. Seine Augen waren derart entzündet, dass er nicht aufhören konnte zu weinen.“

Noah nach Begegnung mit Eichenprozessionsspinner.
Noah (9) hatte nach dem Vorfall stark geschwollene Augen: „Er konnte plötzlich nichts mehr sehen, es juckte ihn stark", erzählt seine Mutter.
BLICK

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Das müsst ihr über den Eichenprozessionsspinner wissen

Noch immer stecke ihm der Vorfall und dessen Folgen in den Knochen. Er sei viel im Bett und ruhe sich aus. Noahs Mutter erzählt: „Er will nicht oder noch nicht darüber reden, was genau passiert ist. Dass er einige Schulkameraden in Atemnot sehen musste, geht ihm sehr nahe.“

Deswegen – und weil seine Augen noch immer stark geschwollen sind – gehe er auch aktuell noch nicht wieder zur Schule.

Wütend auf die Lehrerin sei Laila Amaral allerdings nicht: „So etwas kann passieren, es trifft sie keine Schuld.“

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, die besonders im Raupenstadium für den Menschen gefährlich werden und eine Raupendermatitis auslösen kann. Besonders in den Monaten Mai und Juni tritt er vermehrt auf. In diesen Monaten erreicht die Raupe das dritte Larvenstadium, in dem sich die für den Menschen gefährlichen Brennhaare entwickeln.

Diese können gesundheitsschädliche Reizungen an der Haut und an den Schleimhäuten auslösen. Wenn er nicht behandelt wird, kann der juckende Hautausschlag in der Regel ein bis zwei Wochen lang anhalten.

Bedrohlich wird es, wenn die Atmung beeinträchtigt wird oder die Haare des Eichenprozessionsspinners in die Augen geraten. Dann sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. (vdü)

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