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Welche Sprache der Liebe sprechen Sie - und kollidiert die mit der Ihres Partners?
von Anna Kriller
Sprechen Sie Liebe? Bestimmt. Die Frage ist nur: Wie drücken Sie Ihre Liebe aus – und harmoniert Ihre Art auch mit der Ihres Partners? Wir erklären, welche fünf Sprachen der Liebe es gibt – und welche es leider schwer miteinander haben.
Wie sind die fünf Sprachen der Liebe zu verstehen?
Das Konzept der fünf Love Languages wurde durch den US-amerikanischen Beziehungsberater Dr. Gary Chapman geprägt, der 1992 das Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ (Originaltitel: „The Five Love Languages“) veröffentlichte.
Darin beschreibt Chapman fünf verschiedene Wege, wie Menschen Zuneigung und Liebe empfangen oder ausdrücken können. Allerdings können sich diese auch vermischen, erklärt Paarberaterin Ruth Marquardt im RTL-Interview: „Jeder Mensch hat in der Regel eine oder mehrere Haupt-Liebessprachen, die für ihn besonders bedeutsam sind.“
Welche ist Ihre?
1. Lob und Anerkennung (Worte der Bestätigung)
„Menschen mit dieser Liebessprache fühlen sich besonders geliebt und wertgeschätzt, wenn ihnen liebevolle Worte oder Komplimente entgegengebracht werden“, erklärt Marquardt. Sie reagieren positiv darauf, wenn andere Menschen ihre Gefühle gut in Worte fassen können. Negative Worte oder Kritik können Menschen mit dieser Vorliebe allerdings auch sehr verletzen.
- „Ich liebe dich“ – ist ein Satz, den sie gern sagen und auch gern hören.
- „Danke, das hätte ich ohne dich nicht geschafft.“
- „Ich bin wirklich stolz auf dich.“
Wie ist es bei Ihnen? Lassen Sie gern mal eine kleine Notiz für den Partner zurück mit einem Lob? Dann ist das vermutlich Ihre bevorzugte Sprache der Liebe.
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2. Zweisamkeit (Qualitätszeit)
Wie viel gemeinsame Zeit brauchen Sie?
„Für Menschen mit dieser Liebessprache ist es wichtig, ungeteilte Aufmerksamkeit und qualitativ hochwertige Zeit mit ihrem Partner zu verbringen“, weiß Marquardt.
Hierbei gehe es darum, gemeinsame Aktivitäten zu genießen und sich dabei aufeinander zu konzentrieren, also im Idealfall ohne Smartphones, Kinder oder Arbeit, die einen ablenken könnten. Eine stabile Beziehung drücke sich für diese Liebestypen besonders durch gemeinsam erlebte Zeit aus.
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Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
3. Geschenke
Stehen Sie auf Geschenke?
„Menschen mit dieser Liebessprache fühlen sich geliebt, wenn ihnen Geschenke gemacht werden“, so die Paarberaterin. Allerdings: Diese Geschenke müssen nicht teuer sein, sondern symbolisieren oft die Gedanken und Gefühle des Schenkenden. Darunter fallen dann auch kleine Aufmerksamkeiten wie die Lieblingsschokolade oder der Lieblingskaugummi, die man einfach mal aus dem Supermarkt mitbringt.
Menschen, die diese Liebessprache sprechen, schätzen auch die Mühe und Phantasie, die in die Auswahl und Präsentation des Geschenks gesteckt werde und investieren gerne den gleichen Aufwand in ihre Geschenke an den Partner, erklärt Marquardt.
4. Dienstleistungen (Hilfsbereitschaft)
„Diese Liebessprache bezieht sich auf das Erledigen von Aufgaben oder Handlungen, die dem Partner das Leben erleichtern“, weiß Marquardt. Es gehe darum, sich füreinander einzusetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Für Menschen mit dieser Liebessprache seien praktische Taten der Liebe besonders wichtig.
Machen Sie gern viel für die Menschen, die Sie lieben? Kochen Sie gern für Ihre Liebste oder Ihren Liebsten? Und kümmern Sie sich gern um Ihren Partner, wenn er oder sie erkältet ist? Dann könnte das Ihre Sprache der Liebe sein, denn auf diese Weise können Sie Ihre Zuneigung ganz natürlich ausdrücken.
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5. Körperliche Zuneigung/Berührung
Bei dieser Sprache der Liebe geht es um physische Zuneigung. Das können sein: Umarmungen, Küsse, Hand in Hand gehen und andere körperliche Gesten, die Liebe und Zuneigung ausdrücken. „Für Menschen mit dieser Liebessprache sind körperliche Berührungen ein wichtiger Ausdruck von Liebe und Nähe“, so Marquardt.
Diese Typen kuscheln gern, gehen Hand in Hand spazieren, teilen gern das Bett sowie intime Momente zu zweit. Freunde sagen beispielsweise über sie: Die beiden können die Hände nicht voneinander lassen.
Auf der Couch liegen und eng umschlungen einen Film schauen – das ist Ihr Ding? Dann könnte das Ihre Liebessprache sein!
Übrigens: Laut einer Umfrage des Online-Dating-Portals Parship ist körperliche Zuneigung die am häufigsten gesprochene Sprache der Liebe. Allerdings, warnt Marquardt: Man dürfe die anfängliche erotische Anziehung nicht mit einer der fünf Sprachen der Liebe verwechseln.
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Hat man nur eine Sprache der Liebe oder kann sich das auch vermischen?
Haben Sie Ihre Love Language schon entdeckt? Oder können Sie sich nicht entscheiden? Total in Ordnung, denn: Sie können auch mehrere Liebessprachen haben!
„Durch unterschiedliche Beziehungen werden wir gewissermaßen ‘mehrsprachig’, können neue Vorlieben entwickeln“, eklärt Marquardt. Es sei darum nicht ungewöhnlich, dass jemand mehrere dieser Sprachen schätze, wenn auch vielleicht unterschiedlich stark ausgeprägt.
Es habe aber Vorteile, wenn wir uns dennoch damit auseinandersetzen: „Wenn wir in einer Partnerschaft wissen, welche Liebessprache unser Gegenüber spricht, können wir leichter darauf eingehen und leichter verstehen, wann uns ein verstecktes ‘Ich liebe dich’ in einer anderen Liebessprache sonst vielleicht entgangen wäre“, so die Paarberaterin.
Das sei eine gute Möglichkeit, die Kommunikation und das Verständnis voneinander in der Beziehung zu verbessern. „Paare können so besser darauf eingehen, wie sie ihre Liebe ausdrücken und wie sie die Bedürfnisse des anderen erfüllen können, indem sie ihre Liebessprache kennen und sich auf die jeweilige unterschiedliche Liebessprache einlassen.“
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Kann unsere Sprache der Liebe variieren oder wechseln?
Ja, weiß Paarberaterin Ruth Marquardt. Zwar haben die meisten Menschen eine Liebessprache, die sie bevorzugt in ihren Beziehungen leben, diese kann sich aber an verschiedene Lebensphasen und Beziehungsdynamiken anpassen. Heißt konket: Je nach Beziehung und Partner kann sich unsere Liebessprache anpassen. Dies hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
Variationen in Beziehungen: „Obwohl wir eine primäre Liebessprache haben, bedeutet das nicht, dass wir in verschiedenen Beziehungen immer genau gleich reagieren oder dass wir nicht auch andere Liebessprachen schätzen können“, so die Paar- und Familienberaterin.
Unsere Reaktionen können also in verschiedenen Beziehungen variieren, abhängig von der Dynamik, der Kommunikation und den Bedürfnissen in dieser speziellen Beziehung.
Veränderung im Laufe der Zeit: Unsere bevorzugte Liebessprache könne sich tatsächlich im Laufe der Zeit ändern, weiß Marquardt. Insbesondere wenn sich unsere Lebensumstände, Bedürfnisse und Prioritäten verändern. „Eine Liebessprache, die in unserer Jugend besonders wichtig war, könnte sich im Erwachsenenalter sowie in unseren unterschiedlichen Entwicklungsphasen im Leben ändern.“
Anpassung an den Partner: Auch je nach Partner kann unsere Sprache der Liebe variieren: „In bewussten Beziehungen sind Partner oft bereit, ihre Liebessprache anzupassen, um die Bedürfnisse des anderen besser zu erfüllen“, erklärt Marquardt. Dies bedeute aber nicht unbedingt eine Veränderung der primären Liebessprache, sondern eine Bereitschaft, die Bedürfnisse des Partners zu respektieren und auf sie einzugehen.
Kommunikation und Kompromiss: Offene Kommunikation und Kompromissbereitschaft tragen der Paarberaterin zufolge entscheidend dazu bei, um Beziehungen erfüllend und verständnisvoll zu gestalten – insbesondere wenn die Liebessprachen unterschiedlich sind!
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Gibt es Love-Language-Typen, die nicht so gut zusammenpassen?
Haben Sie Ihre Love Language und die Ihres Partners erkannt? Sollte diese unterschiedlich sein, ist das gar nicht schlimm. Generell gibt es der Paarberaterin zufolge keine zwei Liebessprachen, die gar nicht zueinanderpassen. „Wir alle können grundsätzlich in jeder der Sprachen sprechen“, weiß Marquardt.
Wichtig sei vor allem, dass man sich als Paar mit den fünf Sprachen der Liebe vertraut mache, denn das könne dazu beitragen, die Beziehung zu vertiefen und die emotionale Verbindung zu stärken, da nab so besser auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben eingehen könne.
Also: Sprechen Sie über Ihre Vorlieben, interessieren Sie sich in einer Partnerschaft für das, worüber sich Ihr Partner freut und überraschen Sie Ihren Partner auch mal in der Love Language, die er oder sie bevorzugt.
Besonders bei folgenden Liebessprachen-Konstellationen könne das entscheidend sein – denn diese können es hin und wieder schwer miteinander haben.
Körperliche Zuneigung vs. Worte der Wertschätzung: „Wer eher der körperliche Typ ist und Zuneigung als Beziehungs- und Liebesbestätigung für sich braucht, jedoch selbst nicht gut über seine inneren Gefühle und Bedürfnisse sprechen kann, wird es schwer haben in einer Beziehung mit einer Person, die gern Komplimente erhält, Wertschätzung und liebevolle Worte als normal erachtet“, so die Expertin.
Hier sei es wichtig, dass beide verstehen, warum der eine vielleicht völlig unerwartet körperlich werde, während der andere kaum ein liebevolles, anerkennendes Wort gehört habe und damit noch gar nicht bereit sei für körperliche Nähe.
Geschenke vs Dienstleistungen: „Wenn sie gern Geschenke bekommt, er jedoch ‘nur’ den Rasen mäht oder im Bad den Spiegel aufhängt, wird schnell Frust aufkommen“, gibt Marquardt als Beispiel. Der Liebesdienst werde dann einfach nicht verstanden und somit entwertet.