Entsorgt wie Abfall!
Wieder fünf Kitten ausgesetzt - Katzenschwemme treibt Tierheime ans Limit
Sie sollten Familienmitglieder sein – doch sie werden entsorgt wie altes Spielzeug!
Fünf kleine Kätzchen und ihre Mutter werden verstoßen. Ausgesetzt bei Schmuddelwetter wird die kleine Familie im Wald gefunden – jetzt sind sie im Tierheim Bochum. Doch auch hier können sie nicht bleiben, denn die Heime sind überlastet. Kann die Kastrationspflicht die Rettung sein?
Warnung vom Deutschen Tierschutzbund
Bei miesem Wetter einfach in der Wildnis entsorgt, wie illegaler Abfall. Was sich anhört als könne es nicht wahr sein, ist leider keine Seltenheit. Zu viele Katzen sitzen mittlerweile in den Tierheimen, die Unterkünfte sind überlastet und es könnte tatsächlich noch schlimmer kommen. Der Deutsche Tierschutzbund warnt: Die kommenden Monate werden eine noch größere Zerreißprobe für die Tierheime. Dabei stehen diese schon jetzt an der Belastungsgrenze.
Wie eine Kastrationspflicht die Situation entspannen könnte, erfahrt ihr im Video.
Zu viele Tiere, zu wenig Platz

Ein Grund dafür sind die unkastrierten Tiere. Die befeuern die Katzenschwemme stets durch ihren unkontrollierten Nachwuchs. Nicht nur die Straßenkatzen sind hier das Problem, auch die Freiläufer aus den Privathaushalten tragen zum Katzenleid bei. Denn genau diese zwei fühlen sich offenbar stark zueinander hingezogen und vermehren sich vielfach. Ein Großteil der Tiere landet dann in den Tierheimen, wie die fünf ausgesetzten Kitten in Bochum.
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„Wir wissen teilweise schon gar nicht mehr, wie wir sie unterbringen sollen“, berichtet Tierpflegerin Nicole Klauer im RTL-Interview. Auch ihr fällt auf: Fundkatzen sind häufig weder gechipt noch kastriert und im ungünstigsten Fall auch noch trächtig. Zu wenig Platz, zu wenig Geld und zu viele Tiere. Diese Mischung bringt die Tierheime fast zum Platzen – allein in Bochum sind zurzeit 50 Katzen zu vermitteln und es werden immer mehr.
Straßenkatze und Freigänger sorgen für unkontrollierte Kitten-Produktion
Doch nicht nur in den Tierheimen steigt die Anzahl der Katzen, auch auf der Straße erleben die Tiere einen Babyboom – fallen ohne menschliche Hilfe aber frühzeitig dem Tod zum Opfer. Laut dem deutschen Tierschutzbund gibt es hier aber eine ganz einfache Lösung: die Kastrationspflicht.
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Die Forderung des Tierschutzbundes wird erneuert, denn die Bundesregierung habe ihrer Ansicht nach den Ernst der Lage offenbar nicht erkannt, das Katzenelend werde einfach ignoriert. Wieso eine Kastrationspflicht die Lösung für das Problem sei und wie Katzenhalter dazu stehen, erfahrt ihr im Video.
Aus einem Katzenpaar können in fünf Jahren 12.000 Katzen werden
Bislang gibt es die Kastrationspflicht erst in 1.000 Gemeinden, das betrifft weniger als ein Zehntel. Aktiv kontrolliert werde die Kastrationspflicht zwar nicht, aber „sie hätte natürlich Signalwirkung und würde sicherlich dafür sorgen, dass ein Großteil der Katzenbesitzer sich auch daran hält“, meint Schmitz weiter. Wie wichtig der Eingriff ist, macht auch eine Berechnung der Tierschutzorganisation Vier Pfoten deutlich: Bei einer ungehinderten Fortpflanzung können aus einem Katzenpaar theoretisch in fünf Jahren über 12.000 Katzen werden.
Wer sich selbst die Ausrede sucht, man könne seinem Tier doch keine Operation zumuten, spitzt jetzt die Ohren: Eine Kastration ist bei Katzen und Katern heutzutage eine Routineoperation. Die Kosten von 150 bis 300 Euro müssen zwar eigenständig getragen werden, aber ein paar Hundert Euro sind gegen das Katzenleid wohl das kleinere Übel. (cpe)