Parodie erhitzt die Gemüter

Harmloser Scherz? Baerbock und ihr Amt finden diesen Twitter-Account gar nicht witzig

18.07.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, nimmt am Leserforum der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) teil. Baerbock ist auf Deutschlandreise unter dem Stichwort «Gemeinsam stark» zu den Themen Resilienz und Widerstandsfähigkeit Deutschlands. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen).
mkx mre, dpa, Michael Kappeler

Ist das lustig oder kann das weg?
Ein Twitter-Account nimmt Außenministerin Annalena Baerbock auf die Schippe, aber das findet das Auswärtige Amt gar nicht witzig. Weil der Account dem echten zu ähnlich sieht, wurde sogar Beschwerde eingelegt.

Baerbock-Parodie nutzt dasselbe Profilbild und Header-Foto

„Lieber Robert @HabeckPress, im Hinblick auf den Klimawandel fände ich es doch besser, wenn du nicht nach Bali fliegst, sondern zu Fuß kommst. Wir sehen uns im Dezember!“, postet der Account zum Beispiel. Täglich finden sich dort scherzhafte Beträge, die unter anderem Baerbocks feministische Außenpolitik oder englische Versprecher thematisieren. Das Problem: Der Account ist optisch dem echten sehr ähnlich – und deswegen reagiert auch das Auswärtige Amt.

Die Parodie nutzt dasselbe Profilbild und Header-Foto. Der echte Account von Annalena Baerbock verwendet das Twitter-Handle @ABaerbock. Unter einem Beitrag des Fake-Profils machte das Ministerium deutlich: „Achtung Täuschung! Dies ist nicht der Handle von Außenministerin Annalena Baerbock.“

Lese-Tipp:Bei Fragerunde auf Instagram: Zoff um Nutella: Baerbock teilt umstrittene Ansicht

Twitter-Fake: Das Auswärtige Amt sorgt sich um Verwechslungen

Parodie habe einen festen Platz in unserer Demokratie, betonte das Auswärtige Amt gegenüber der Berliner Zeitung. „Personen des öffentlichen Lebens müssen das aushalten; das gilt natürlich auch für die Außenministerin.“ Aber weil der Account dem echten so ähnlich sehen würde, sei es zu Verwechslungen gekommen.

Der Account-Name von @baerbockpress habe zwar den Zusatz Parodie in Klammern gehabt, so das Ministerium. Dieser sei auf mobilen Endgeräten in der Timeline jedoch abgeschnitten worden und wurde dort nicht angezeigt. Das Auswärtige Amt hat die Plattform X, wie Twitter inzwischen heißt, bereits Ende Juli wegen Verwechslungsgefahr gebeten einzugreifen, berichtet die Berliner Zeitung weiter. In Zeiten, in denen sich Fake News und Verschwörungstheorien rasend schnell im Netz verbreiten, ist das sicher ein nachvollziehbarer Ansatz.

Lese-Tipp: Söder zahlt fast 180.000 Euro für Fotos - was lassen sich die anderen Politiker das kosten? RTL hakt nach.

Twitter: Woran erkenne ich, ob ich beim echten Account bin?

Wie kann ich als User echt von fake unterscheiden? Der echte Account von Annalena Baerbock verwendet das Twitter-Handle @ABaerbock. Zwei Aspekte zeigen, dass es sich bei diesem Benutzernamen um den offiziellen Account der Ministerin handelt: Der Bundestag verlinkt auf dieses Profil. Zudem ist der Account mit einem grauen Verifizierungszeichen für staatliche Akteure markiert.

Auch das Auswärtige Amt hat auf die Parodie bereits reagiert.

Der Parodie-Account postet unter @baerbockpress.

(eku, mit dpa)

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie auf RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Oder: Die Umstände des mysteriösen Tods von Politiker Uwe Barschel werfen auch heute noch Fragen auf. Sehen Sie auf RTL+ die vierteilige Doku-Serie „Barschel – Der rätselhafte Tod eines Spitzenpolitikers“.

Wie läuft es hinter den Kulissen von BILD? Antworten dazu gibt es in der spannenden Doku „Die Bild-Geschichte: Die geheimen Archive von Ex-Chef Kai Diekmann.“ Er hat Politiker kennengelernt, Skandale veröffentlicht und Kampagnen organisiert. Die Doku wirft einen kritischen Blick auf seine BILD-Vergangenheit.