Albtraum über den Wolken

Flieger kehrt nicht um - Niko muss sechseinhalb Stunden mit gebrochenem Bein ausharren

Niko (47) brach sich an Bord eines Flugzeugs das Bein – und musste sechseinhalb Stunden an Bord ausharren.
Niko (47) brach sich an Bord eines Flugzeugs das Bein – und musste sechseinhalb Stunden an Bord ausharren.
Bayne Stanley, dpa

So einen Horror-Flug wünscht man niemandem!
Der 47-jährige Niko bricht sich während heftiger Turbulenzen an Bord ein Bein. Doch der Flieger kehrt nicht um! Stattdessen muss der gebürtige Deutsche noch sechseinhalb Stunden an Bord verbringen!

Beinbruch nach Gang zum Klo

Was ist passiert? Der Flieger von Air New Zealand ist zum Zeitpunkt von Nikos Unfall nicht einmal 30 Minuten in der Luft. Die Maschine ist unterwegs von Denpasar (Bali) nach Auckland (Neuseeland). Niko und Sasha freuen sich auf einen dreiwöchigen Urlaub in Neuseeland. Gerade sind die Anschnallzeichen erloschen, nutzt Niko die Gelegenheit für einen Gang zum Klo. Eine fatale Entscheidung.

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Denn die Boeing 787-9 Dreamliner gerät in heftige Turbulenzen. Bei seinem Weg zurück zum Sitz stürzt Niko, bricht sich Schien- und Wadenbein. Ein Freund, der am Flughafen auf das Paar wartete, erklärt später: „Sein Bein ist einfach in zwei Teile gebrochen.“ Glück im Unglück: An Bord der Maschine befindet sich ein Arzt. Der Freund sagt dem Portal SunLive: „Es war ein Arzt an Bord, aber es gab nur Panadol, das verabreicht werden konnte.“ Bei Panadol handelt es sich um ein Paracetamol-Präparat.

Niko muss sechseinhalb Stunden im Flieger ausharren

Trotz Nikos ernster Verletzung kehrt die Maschine nicht nach Denpasar zurück – sondern fliegt sechseinhalb Stunden weiter nach Neuseeland. Dort wird Niko, der seit 13 Jahren in Thailand lebt, sofort mit einem Krankenwagen in ein Hospital transportiert, wo sein Bruch operiert werden soll.

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Die Airline erklärte in einem Statement, dass das Flugzeug in „klare Luftturbulenzen“ geraten sei. Das berichtet unter anderem SunLive. Der Pilot habe keine Möglichkeit gehabt, vor den Turbulenzen zu warnen. Diese hätten dann zu einem heftigen Auf und Ab des Flugzeugs geführt – und zu Nikos Sturz.

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Wohlergehen der Passagiere steht an erster Stelle

Doch warum flog die Maschine trotz des Beinbruchs weiter und kehrte nicht um? Kapitän David Morgan, zuständig für die Sicherheit bei Air New Zealand, erklärt: „Je nach Situation kann die Besatzung einen Notruf absetzen, um zu erfahren, ob ein Arzt an Bord ist.“ Der könne dann gemeinsam mit der Crew beurteilen, ob es notwendig sei, den Flieger umkehren zu lassen.

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„Sie [die Crew, Anm. d. Red.] berücksichtigen auch Faktoren wie das Niveau der medizinischen Versorgung, die der Person an den möglichen Umleitungsorten zur Verfügung steht und die Frage, ob es im besten Interesse der Person ist, zum vorgesehenen Zielort weiterzufliegen.“ Das Wohlergehen der Passagiere stünde immer an erster Stelle.

Ob Niko auf seinem nächsten Flug wieder ohne Sorgen zur Toilette gehen wird? Fraglich. (eon)