Fukushima
Fukushima I war das älteste Kernkraftwerk Japans. 2011 kam es dort zur Nuklearkatastrophe, bei dem große Mengen radioaktives Material freigesetzt wurden.

Am 11. März 2011 erlebte die japanische Stadt Fukushima eine Nuklearkatastrophe im gleichnamigen Kernkraftwerk, die durch das schwere Töhoku-Seebeben der Stärke 9 ausgelöst wurde. Dabei schob sich die pazifische Erdplatte unter die Platte der japanischen Insel und brach schließlich unter dem Druck entzwei. Der Bruch löste eine Schockwelle aus, die aus bis zu 50 Kilometern Tiefe nach oben drang und so einen Tsunami verursachte. Die Tsunamiwellen setzten die Reaktorblöcke des Kernkraftwerkes Fukushima Daiichi metertief unter Wasser, was in den Blöcken eins bis drei zu Kernschmelzen führte. Vier von sechs Reaktoren wurden komplett zerstört, die übrigen beiden Reaktorblöcke wurden endgültig stillgelegt. Bis die Aufräumarbeiten vollständig erledigt sind, werden voraussichtlich Jahrzehnte vergehen. Die Kosten für den Super-GAU von Fukushima werden auf über 187 Milliarden Euro geschätzt.
Bei der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurden große Mengen radioaktiven Materials freigesetzt und kontaminierten Luft, Wasser, Böden und Nahrungsmittel. Circa 100.000 bis 150.000 Einwohner mussten ihre Heimat verlassen und konnten größtenteils nicht wieder zurückkehren. Mehrere hunderttausend Nutztiere mussten zurückgelassen werden und verendeten.
Nach der Katastrophe vom 11. März 2011 geriet die Debatte um die Nutzung von Kernenergie verstärkt in den Fokus der Politik. Die japanische Regierung entschloss sich wegen der Nuklearkatastrophe von Fukushima im September 2012 zu einem schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie, der bis spätestens 2040 abgeschlossen sein sollte. Aufgrund von Protesten von Seiten der Industrie, die hohe Kosten für den Import von Öl, Kohle und Gas fürchtete, wurde der Beschluss jedoch wieder entschärft.