Das Wort Bordell stammt vom französischen „bordel“ und
bedeutete ursprünglich Hütte. Es bezeichnet Häuser oder Gebäude, in denen
Prostitution betrieben wird. Es können auch nur Teile eines Gebäudes,
andererseits komplette Straßen gemeint sein. In Bordellen werden sexuelle
Handlungen gegen Bezahlung angeboten, meistens von weiblichen Prostituierten
für männliche Kunden, sogenannten „Freiern“. In der Vulgärsprache wird ein
Bordell „Puff“ genannt. Das Wort geht auf das Würfelspiel Puff zurück. Man
spielte es im Mittelalter in Bordellen.
Bordelle seit der Antike
Bordelle und Prostitution gab es schon in der Antike. In
Pompeji wurde das Lupanar im Jahr 1862 aus der Vulkanasche befreit – ein Bordell
mit zehn Zellen, fast alle Räume sind mit erotischen Fresken geschmückt. Im
Mittelalter waren Bordelle zwar unmoralisch, aber ein „kleineres Übel“. Das
damalige Heiratsrecht erschwerte Ehen. Bordelle hatten daher eine
Ventilfunktion. Im späten Mittelalter gab es städtische Bordelle. Sie wurden
von Stadträten an Hurenwirte verpachtet, die dafür Auflagen der Hygiene
erfüllen mussten. Dort arbeitende „Hübschlerinnen“ waren wie eine Zunft
organisiert. Bei der Reformation verloren sie ihre Rechte. Prostituierte waren
aus Sicht der Protestanten Relikte der verdorbenen katholischen Gesellschaft
und wurden als Hexen verbrannt. 1794 regelte das Preußische Landrecht, dass
sich „liederliche Weibspersonen“ in staatlich geduldete „Hurenhäuser“ zu
begeben hätten, ein abwertendes Wort für Bordell.
Bordelle in der heutigen Zeit
Mit der Neufassung des Prostitutionsgesetzes von 2001 stellt
die „Förderung der Prostitution“ keine Straftat mehr dar. Seitdem ist das
Betreiben von Bordellen legal. Bordellformen reichen von Sauna-, FKK-, Strip-
und Nachtclubs über Eros-Center bis Bordellstraßen und Laufhäuser.
Flatrate-Bordelle sind seit dem Prostituiertenschutzgesetz (2016) illegal. Im
Unterschied zur Prostitution auf offener Straße haben Bordelle Kontaktzonen,
Bar oder Sitzbereich, bei anspruchsvollen Bordellen auch Pool, Sauna und
Buffet. Bordellstraßen sind Rotlichtbereiche für Fußgänger, die mit Schranken
vom Verkehr abgetrennt sind. Prostituierte präsentieren sich an Koberfenstern
und handeln Leistungen und Bezahlung aus. Ein Laufhaus ist ein Bordell auf
mehreren Etagen, bei dem Prostituierte Zimmer anmieten. Bei offener Tür ist ein
Kontakt möglich. Da die Freier auf markierten Wegen durch Gänge laufen,
entstand das Wort „Laufhaus“.