Für Oma Karin finden sie trotzdem warme WorteDas Heim war unsere Rettung! Sara und Leon sind die Kinder der Skandal-Familie Ritter

von Fabian Klein, Natascha Weigelt und Jessica Bürger

„Wir waren eher Oma-Kinder!”
Fünf Geschwister, vier Onkel, die mit Drogen, Alkohol und dem Gesetz zu kämpfen haben, und eine völlig überforderte Mutter. Sara und Leon Ritter erleben keine einfache Kindheit in Köthen, kommen bereits in jungen Jahren in ein Heim. Mittlerweile sind beide erwachsen und wollen sich von ihrer Familie distanzieren. Für Oma Karin finden sie trotzdem noch warme Worte!

Vox zeigt das „stern TV Reportage Spezial – 30 Jahre Familie Ritter“ am 1. und 8. Oktober 2025, jeweils um 20.15 Uhr. Alternativ könnt ihr die beiden Folgen auch auf RTL+ streamen.

Ritter-Kinder wachsen in einem Heim auf

Gemeinsam mit ihrer Mutter Karina gehen die Kinder 2012 einkaufen, als plötzlich Polizei und Jugendamt auftauchen. Sara, Leon und ihre Geschwister werden aus ihrer Familie rausgenommen, kommen in ein Heim. „Wir haben alle geheult“, erinnert sich die heute 23-Jährige in einer neuen stern-TV-Reportage. Seit mittlerweile 30 Jahren begleitet stern TV die wohl bekannteste TV-Familie Deutschlands. Es sei ein traumatischer Moment für Sara gewesen, Leon spricht von einem „psychischen Knacks“, den er an dem Tag erleidet.

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Sara und Leon Ritter wollen sich von ihrem Familiennamen lösen.
Sara und Leon Ritter wollen sich von ihrem Familiennamen lösen.
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„Das ist eines der schlimmsten Erlebnisse, das man als Kind erleben kann“, erklärt Erziehungswissenschaftlerin Nina Kolleck. „Verlässlichkeit“ und „Bindung“ seien das „allerwichtigste“ für ein „gesundes Aufwachsen“!

Beides wird ihnen genommen. Es folgen Wochen und Monate voller Trauer und Tränen, die Geschwister werden im Heim getrennt, die Eltern kommen nur sehr selten zu Besuch. Heute steht für Sara und Leon fest: Die Kindheit ohne Familie Ritter war eher eine Rettung als eine Strafe!

Liebevolle Erinnerungen an Oma Karin Ritter

„Ich bin nicht sauer, ich bin eher froh, dass wir nicht zu Hause groß geworden sind“, berichtet Leon. „Wenn ich nicht ins Heim gekommen wäre, wäre ich jetzt in Köthen in irgendeiner Gosse und drogen- oder alkoholabhängig.” Er wolle sich von der Familie „abkapseln“, das alles sei geprägt von „Hass und Hetze.” Das Verhältnis zu seinen Halbschwestern Sara und Jasmin sei dagegen gut.

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Sara gedenkt ihrer toten Oma Karin Ritter.
Sara gedenkt ihrer toten Oma Karin Ritter.
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An Oma Karin, die im Januar 2021 an den Folgen einer Krebserkrankung starb, hat der 18-Jährige nur wenige Erinnerungen – ganz anders ergeht es Schwester Sara. „Oma war der liebevollste und teilweise in der Kindheit wichtigste Mensch.” Die morgendlichen Kuscheleinheiten seien immer ganz besonders gewesen. Zu Karins Geburtstag lässt ihre Enkelin Luftballons fliegen – und zündet eine Zigarette an! Ein ziemlich passendes Andenken an die leidenschaftliche Kettenraucherin.

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Leon Ritter sitzt nach Angriff in U-Haft

Heute lebt die 23-Jährige mit ihrem Partner Patrick im thüringischen Weida. Beide sind arbeitslos, suchen nach eigenen Angaben aber einen Job, träumen von einem gemeinsamen Haus mit Hof. Das Pärchen stützt sich gegenseitig, will Seite an Seite „durchziehen.”

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Sara und ihr Freund Patrick träumen von einer gemeinsamen Zukunft.
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Einen ähnlichen Plan verfolgt auch Leon. Er möchte sein „Leben so gestalten, wie ich es möchte.” Doch nur kurz nach dem Interview kommt alles anders. Gemeinsam mit Halbschwester Jasmin und ihrem damaligen Partner greift Leon einen Mann mit Behinderung an, prügelt ihn krankenhausreif.

Das Opfer habe Minderjährige sexuell bedrängt und ihnen Alkohol verkauft. Vorwürfe, für die es bislang keinerlei Beweise gibt. Leon landet in Untersuchungshaft, wartet nun auf ein Urteil. Ganz egal, wie dieses ausfällt: So wollte er sein Leben gewiss nicht gestalten!