RTL-Wetterexperte Bernd Fuchs über nächstes Unwetter
Hochwasser-Alarm in Süddeutschland - und das Schlimmste steht noch bevor
Es kommt noch mehr Regen!
Eine mehrtägige Unwetterlage hat schwere Schäden in Deutschland angerichtet. Flüsse sind über die Ufer getreten, teils gibt es sogenannte Jahrhunderhochwasser. Jeder Tropfen Regen ist nun zu viel, doch es ist noch nicht vorbei.
Gewitter mit Starkregengefahr am Sonntag

Der große und flächendeckende Dauer- und Starkregen ist durch. Teils sind 150 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die Gefahr besteht nun vor allem darin, dass am Nachmittag neue Gewitter kommen. Die treten zwar nur gebietsweise auf, können aber punktuell Starkregen bringen, möglicherweise mit Regenmengen von 50 Litern pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde.
Das tückische ist, dass es schwierig ist, die Gewitterschwerpunkte vorab einzugrenzen. Unsere Karte zeigt einen Überblick über die Regionen, wo es besonders gefährlich werden kann:
Die Gewitterschwerpunkte liegen heute Nachmittag voraussichtlich in einem Streifen von etwa Stuttgart, über Schwäbisch Gmünd bis Ingolstadt und dem bayrischen Wald.
Abends deuten die Modelle im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg weiteren gewittrigen Starkregen mit unwetterartigen Mengen von über 50 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde an.
Ähnliche Niederschlagsmengen berechnen die Wettercomputer zudem im südlichen Ostdeutschland und hier besonders im Bereich Dresden bis zum Erzgebirge.
Am frühen Montagmorgen gibt es vom Bodensee bis nach Schwaben sowie südlich der Donau und dem bayrischen Wald weitere Schauer, lokal können dort 10 bis 20 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Die Gewitterschwerpunkte verlagern sich ins Alpenvorland. Bis Montagabend sind vom Allgäu bis nach Oberbayern nochmal 20 bis lokal 60 Liter Regen pro Quadratmeter möglich.
Das bedeutet, dass es die Regionen treffen kann und wird, in denen es jetzt schon Überschwemmungen gibt, beziehungsweise in denen die Hochwasserlage angespannt ist. Dort können die Böden kaum noch Wasser aufnehmen und die Flüsse sind bereits gefüllt. Jeder Tropfen kann die Hochwasserlage also verschlimmern.
Immerhin: In der neuen Woche wird es ruhiger
Nach dem Wochenende wird es ruhiger. Am Dienstag sind noch letzte Gewitterreste in Oberbayern unterwegs, die aber ab dem Mittag immer weiter abklingen. Das verdanken wir Hoch Willi, das im Süden Deutschlands die Wetterregie übernehmen wird. Dafür wird es in der Nordhälfte wechselhafter.
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Die Gefahrenlage im Überblick
Großflächiger Dauerregen hat im Süden teils eine gefährliche Hochwasserlage verursacht
Am Sonntag können kleinräumige aber intensive Gewitter die Situation mit Starkregen verschärfen
In der neuen Woche lassen die Regengüsse im Süden nach, dafür kann es im Norden wechselhafter werden