Wildtier beeindruckt Forscher
Zum ersten Mal beobachtet! Dieser Orang-Utan heilt sich selbst
Diese faszinierenden Aufnahmen ziehen in ihren Bann!
Ein Sumatra-Orang-Utan zeigte nach einer Gesichtsverletzung einen überraschend genauen Umgang mit einer Pflanze. Bislang war nicht bekannt, dass Wildtiere ihre Wunden überhaupt mit Heilpflanzen behandeln.
Männlicher Sumatra-Orang-Utan Rakus beeindruckt Wissenschaftler
Zum ersten Mal haben Forscher aufgezeichnet, dass ein Wildtier eine Pflanze medizinisch einsetzt, um eine Verletzung zu heilen!
Die Evolutionsbiologen des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz berichten im Fachjournal Scientific Reports, dass ein Sumatra-Orang-Utan eine Wunde im Gesicht aktiv mit einer Heilpflanze behandelt hat.
Das Männchen namens Rakus habe einige Tage nach einer Verletzung, die es sich wohl bei einem Streit mit einem Artgenossen zugezogen hatte, zunächst die Blätter einer Liane abgerissen. Schließlich habe er darauf herumgekaut und den Saft minutenlang mehrmals auf die Wunde im Gesicht gegeben.
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„Als letzten Schritt bedeckte er die Wunde vollständig"
„Als letzten Schritt bedeckte er die Wunde vollständig mit den zerkauten Blättern", sagt Erstautorin Isabelle Laumer.
Die Forscherin beobachtete das Verhalten am Forschungsstandort Suaq Balimbing. Dabei handelt es sich um ein geschütztes Regenwaldgebiet auf Sumatra, in dem etwa 150 vom Aussterben bedrohte Sumatra-Orang-Utans (Pongo abelii) leben.
Die zur Heilung verwendete Pflanze ist tatsächlich für ihre schmerzstillende und sogar fiebersenkende Wirkung bekannt. In der traditionellen Medizin wird die Liane sogar zur Behandlung verschiedener Krankheiten, wie etwa der Tropenkrankheit Malaria eingesetzt.
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„Verhalten wurde auch mehrmals wiederholt, nicht nur mit dem Pflanzensaft"
„Das Verhalten wurde auch mehrmals wiederholt, nicht nur mit dem Pflanzensaft, sondern später auch mit festerem Pflanzenmaterial, bis die Wunde vollständig bedeckt war. Der gesamte Prozess hat viel Zeit in Anspruch genommen“, ergänzt Laumer.
Bisher war laut der Studie lediglich bekannt, dass Menschenaffen bestimmte Pflanzen zur Behandlung von Parasiteninfektionen zu sich nehmen.
Dazu reiben sie sich das Pflanzenmaterial auf ihre Haut, um Muskelkater zu behandeln. Außerdem sei vor kurzem in Gabun beobachtet worden, dass eine Schimpansengruppe zur Behandlung von Wunden Insekten nutzte. (mjä)