Auto gegen Baum geschleudert
„Sterbt nicht!“- Branson (9) rettet seinen Eltern bei Tornado das Leben

Bransons Eltern können keine Hilfe holen.
Am Samstag (4. Mai) gerät Familie Baker im US-Staat Oklahoma mit dem Auto in einen Tornado und erleidet einen schlimmen Unfall. Bransons Eltern sind schwer verletzt – sie brauchen dringend Hilfe. Ihr neunjähriger Sohn weiß: Nur er kann sie jetzt noch retten.
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Windböe erfasst Pick-up
An diesem Wochenende fegen über 100 Tornados über die Bundesstaaten Oklahoma, Texas, Nebraska, Iowa und Missouri. Gegenstände fliegen durch die Luft und Häuser stürzen ein. Familie Baker will in Tennessee Schutz suchen und steigt ins Auto – ein fataler Fehler. Der Familienvater, Wayne Baker, ruft während der Fahrt seinen Bruder an. Der hört nach Berichten des Senders CBS am anderen Ende der Leitung plötzlich „das Undenkbare“. Eine schwere Windböe erfasst den Pick-up der Familie. Das Auto fliegt durch die Luft. Die Kommunikation bricht ab und Wayne kann seinem Bruder nicht mehr mitteilen, wo sie sich befinden. Die drei sind den Kräften der Natur hilflos ausgeliefert und prallen heftig gegen einen Baumstamm.
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Branson rennt eineinhalb Kilometer durch die Dunkelheit

Bransons Eltern brechen sich bei dem starken Aufprall den Rücken, Nacken und die Rippen. Mutter, Lindy Baker, hat eine schwere Lungenverletzung und kann ihre Hand nicht mehr bewegen. Wayne Baker verliert sogar einen Teil seiner Finger. Wie durch ein Wunder ist ihr Sohn, Branson, nur leicht verletzt. Er ist jetzt ihre einzige Hoffnung.
„Mama, Papa, bitte sterbt nicht. Ich bin gleich zurück“, ruft Branson seinen Eltern zu. Dann rennt der Neunjährige los. Es ist stockdunkel und er kann den Weg vor sich kaum erkennen. Immer wieder blitzt es. Nur durch das aufflackernde Licht kann er sich orientieren. Nach etwa zehn Minuten sieht er ein Haus und kann Hilfe holen. Die Rettungskräfte finden die schwer verletzten Eltern und bringen sie ins Krankenhaus.
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„Er ist ein Held“, sagt Brandsons Onkel, Johnny Baker hinterher. Er glaubt, dass Lindy und Wayne vollständig genesen werden, aber bis dahin hat die Familie mit Einbußen zu rechnen. Sie sind selbstständig und brauchen deshalb finanzielle Hilfe. Über Gofundme haben Helfer bereits über 67.000 Euro (Stand: 6. Mai) gespendet. (ise)