Studie der Uni Leipzig nimmt Ostdeutsche unter die Lupe Zwei Drittel wünschen sich die DDR zurück!

7,1 Prozent haben ein „geschlossen rechtsextremistische Weltbild.“
Vorurteile gegenüber Ausländern und Juden, der Wunsch nach einer einzigen starken Partei und kaum Einfluss auf das, was die Regierung tut. Die Ergebnisse des „Policy Paper“ des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts der Uni Leipzig sind besorgniserregend – aber nicht neu.

77,4 Prozent sagen: „Leute wie ich haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut“

Dass viele Menschen keine Berührungsängste mit der AfD mehr haben, zeigt die Wahl im türingischen Kreis Sonneberg. Robert Sesselmann hat hier mehr als 50 Prozent der Stimmen eingesammelt.

Eine Studie der Uni Leipzig kommt nun zu einem noch genaueren Bild – und bescheinigt den ostdeutschen Bundesländern deutlich rechtsextreme Tendenzen:

„Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“, hinter diese Aussage stellen sich 41,3 Prozent der Befragten. Den Satz „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“, würden 36,6 Prozent so unterschreiben.

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Außerdem sehen sich viele gar nicht in der Lage, etwas im Land zu verändern. 77,4 Prozent der Menschen sagen: „Leute wie ich haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut.“ Und 64,6 Prozent stimmen der Aussage zu: „Ich halte es für sinnlos, mich politisch zu engagieren.“ Deutschland braucht eine „einzige starke Partei“, das wünschen sich 26,3 Prozent. Dazu passt auch, dass zwei Drittel eine Sehnsucht nach der DDR haben.

Einen „Führer“ wollen immerhin noch 14 Prozent.

Neun Prozent sehen die Diktatur als bessere Staatsform und genau so viele Menschen sagen: „Juden haben etwas Eigentümliches an sich und passen nicht zu uns“.

7,1 der Befragten haben ein „geschlossen rechtsextremistische Weltbild“

Bei starker Unterstützung für alle oder fast alle der 18 abgefragten Thesen, sprechen die Autoren von einem „geschlossen rechtsextremistischen Weltbild“. Das zeigen 7,1 Prozent der Befragten.

Und so überrascht viele jetzt auch sind, dieser Wert liegt etwas unter vergleichbaren Studien für die Jahre 2002 bis 2010, als 8,0 Prozent ermittelt wurden. In den Jahren 2012 bis 2020 waren es sogar 9,7 Prozent.

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Mit mehr als 3.500 Befragten ist es die größte Studie dieser Art

Übrigens: Die repräsentative Studie unter dem Titel: „Autoritäre Dynamiken und die Unzufriedenheit mit der Demokratie“ des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts der Uni Leipzig wurde schon im Sommer 2022 durchgeführt, noch vor dem Umfragehoch der AfD. Mit 3.546 Befragten ist es die bisher größte Studie dieser Art. Neben der Universität Leipzig waren viele weitere Hochschulen daran beteiligt. (dbl mit dpa)

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