Falsches Geständnis 43 Jahre unschuldig im Gefängnis - für einen Mord, den Sandra nie begangen hat

HANDOUT - 07.03.2024, USA, ---: Dieses vom Missouri Department of Corrections zur Verfügung gestellte Foto zeigt Sandra Hemme, eine vor 43 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilte Frau. Sie hat möglicherweise mehr als 43 Jahre zu Unrecht für einen Mord an einer anderen Frau hinter Gittern gesessen. Foto: Uncredited/Missouri Department of Corrections/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
43 Jahre lang saß Sandra Hemme aus dem US-Bundesstaat Missouri unschuldig im Gefängnis, nun wurde ihre Strafe aufgehoben.
nwi, dpa, Uncredited

Mehr als ein halbes Leben unschuldig hinter Gittern!
Sandra Hemme aus dem US-Bundesstaat Missouri wird 1980 wegen Mordes verurteilt. Die Frau kommt ins Gefängnis. Wie sich jetzt herausstellt: Für ein Verbrechen, dass sie nicht begangen hat.

Sandra Hemme war bei Befragung psychisch krank

Sandra Hemme saß 43 Jahre unschuldig in einem US-Gefängnis. Jetzt hat ein Richter die Verurteilung aufgehoben.
Sandra Hemme saß 43 Jahre unschuldig in einem US-Gefängnis. Jetzt hat ein Richter die Verurteilung aufgehoben.
The Innocence Project, von der Familie zur Verfügung gestellt, The Innocence Project, von der Familie zur Verfügung gestellt, The Innocence Project, von der Familie zur Verfügung gestellt

Es gebe „klare und überzeugende“ Beweise dafür, dass Sandra Hemme den Mord nicht begangen hat. Das entschied ein Bezirksrichter des Livingston County (US-Bundesstaat Illinois) am Freitag nach Angaben des britischen Guardian. Hemme war damals bei der Befragung zu dem Mordfall psychisch krank. Sie stand unter starken Medikamenten, als sie sich selbst belastete. Außerdem wollte die unschuldige Frau der Todesstrafe entgehen – und hatte deswegen gelogen und den Mord zugegeben.

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Der wahre Täter ist ein anderer

1980 wird Sandra Hemme für die Ermordung einer Bibliotheksangestellten in St. Joseph, Missouri, zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt, 43 Jahre später sagt der Bezirksrichter, dass es keine Beweise für die Schuld von Hemme gäbe. Ihr falsches Geständnis sei während einer psychiatrischen Krise und unter körperlichen Schmerzen gemacht worden.

Der wahre Täter ist wohl ein anderer: Ein inzwischen verstorbener Polizist soll den Mord begangen haben.

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Längste irrtümliche Verurteilung in den USA

Die Anwälte der Unschuldigen sagen: Hemmes Gefängnisstrafe ist die längste bekannte irrtümliche Verurteilung einer Frau in der Geschichte der USA. Sie fordern ihre sofortige Freilassung. In einer Stellungnahme erklären die Anwälte von Hemme: „Wir sind dem Gericht dankbar, dass es die schwere Ungerechtigkeit anerkennt, die Frau Hemme seit mehr als vier Jahrzehnten ertragen musste.“ Wie sie selbst auf die Nachricht, dass sie nun frei kommt, reagiert, ist nicht bekannt. (mtu/mit dpa)

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