Falsches Geständnis 43 Jahre unschuldig im Gefängnis - für einen Mord, den Sandra nie begangen hat

Mehr als ein halbes Leben unschuldig hinter Gittern!
Sandra Hemme aus dem US-Bundesstaat Missouri wird 1980 wegen Mordes verurteilt. Die Frau kommt ins Gefängnis. Wie sich jetzt herausstellt: Für ein Verbrechen, dass sie nicht begangen hat.
Sandra Hemme war bei Befragung psychisch krank

Es gebe „klare und überzeugende“ Beweise dafür, dass Sandra Hemme den Mord nicht begangen hat. Das entschied ein Bezirksrichter des Livingston County (US-Bundesstaat Illinois) am Freitag nach Angaben des britischen Guardian. Hemme war damals bei der Befragung zu dem Mordfall psychisch krank. Sie stand unter starken Medikamenten, als sie sich selbst belastete. Außerdem wollte die unschuldige Frau der Todesstrafe entgehen – und hatte deswegen gelogen und den Mord zugegeben.
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Der wahre Täter ist ein anderer
1980 wird Sandra Hemme für die Ermordung einer Bibliotheksangestellten in St. Joseph, Missouri, zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt, 43 Jahre später sagt der Bezirksrichter, dass es keine Beweise für die Schuld von Hemme gäbe. Ihr falsches Geständnis sei während einer psychiatrischen Krise und unter körperlichen Schmerzen gemacht worden.
Der wahre Täter ist wohl ein anderer: Ein inzwischen verstorbener Polizist soll den Mord begangen haben.
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Längste irrtümliche Verurteilung in den USA
Die Anwälte der Unschuldigen sagen: Hemmes Gefängnisstrafe ist die längste bekannte irrtümliche Verurteilung einer Frau in der Geschichte der USA. Sie fordern ihre sofortige Freilassung. In einer Stellungnahme erklären die Anwälte von Hemme: „Wir sind dem Gericht dankbar, dass es die schwere Ungerechtigkeit anerkennt, die Frau Hemme seit mehr als vier Jahrzehnten ertragen musste.“ Wie sie selbst auf die Nachricht, dass sie nun frei kommt, reagiert, ist nicht bekannt. (mtu/mit dpa)