Diese Dinge helfenAngelika hat das Restless-Legs-Syndrom! Das hilft gegen die Schmerzen und das Zittern
Sie gibt nicht auf!
Seit Jahren hat Angelika Kochmann (71) mit dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) zu kämpfen. Die Schmerzen plagen die Rentnerin vor allem nachts. Zwölf Tabletten schluckt sie deshalb täglich. Doch Kochmann hat der Erkrankung den Kampf angesagt – auf ihre ganz eigene Weise. Wie sie ihr Leben trotz Schmerzen und zuckender Beine meistert, zeigen wir euch im Video.
Wann ihr beim Restless-Legs-Syndrom sofort zum Arzt gehen solltet
Die Krankheit betrifft Millionen Menschen in Deutschland: das Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS. Laut der Deutschen Hirnstiftung sind fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung betroffen! Wer unter RLS leidet, hat einen unwiderstehlichen Bewegungsdrang, inklusive unangenehmer Empfindungen in den Beinen – zum Beispiel Schmerzen, Kribbeln oder Ziehen.
Zwar heißt RLS übersetzt „unruhige Beine“, allerdings kann sich die neurologische Erkrankung grundsätzlich auch auf den gesamten Körper ausbreiten, erklärt Dr. Ines Peglau, Neurologin aus Berlin, im RTL-Interview. „Besonders betroffen sind häufig auch die Arme. Und das wird von Patienten auch wesentlich unangenehmer empfunden“, so Dr. Peglau.
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Laut der Neurologin sind die Beine oft am Anfang der Krankheit betroffen. Sollten die Beschwerden auf die Arme übergehen, muss dringend mit dem Arzt gesprochen werden. „Weil dahinter verschiedene Gründe stehen können, wie einmal der Progress der Erkrankung, aber auch andere Ursachen, andere Erkrankungen, Störfaktoren oder auch eine Komplikationen in der Langzeit-Behandlung“, so Dr. Peglau.
Habt auch ihr mit Schmerzen in den Beinen zu kämpfen?
Tipps von der Neurologin: Das hilft beim Restless-Legs-Syndrom
Besonders Abends, wenn der Körper eigentlich zur Ruhe kommt, ist der Bewegungsdrang bei RLS-Patienten sehr groß. Die Beine wollen einfach nicht stillhalten.
Die Neurologin empfiehlt Betroffenen in dem Fall, sich wirklich in Bewegung zu bringen oder „durch Dehnübungen eine Bewegung zu initiieren“. Eine weitere Möglichkeit sei Kühlung. „Bei den meisten Betroffenen ist Kälte auch ein Mittel, das die Beschwerden unterbrechen kann“, so die Ärztin im RTL-Interview.
Außerdem sei eine Vibrationsplatte förderlich. Dr. Peglau erklärt: „Einmal bringt sie den Betroffenen in Bewegung, sie müssen ihr Gleichgewicht regulieren. Zudem fokussiert sich die Aufmerksamkeit auf die Gleichgewichtsregulation. Und auch eine Ablenkung von der eigentlichen Erkrankung ist sehr hilfreich.“
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Auch ein Standfahrrad in der Wohnung sei gut als Akut-Therapie. Die Neurologin erklärt aber auch, dass bei anhaltenden heftigen Beschwerden ein Arztgespräch über eine Anpassung der medikamentösen Strategie notwendig sei.
Achtung! Diese Medikamente können das Restless-Legs-Syndrom auslösen
Übrigens: In Deutschland ist die Krankheit direkt nach Kopfschmerzen und Migräne die am weitesten verbreitete neurologische Krankheit, wie Dr. Cornelius Bachmann aus Osnabrück RTL erklärt. Zwei Drittel der Betroffenen seien Frauen.
Tatsächlich können laut dem Neurologen und Schmerztherapeuten auch Medikamente Restless-Legs auslösen, darunter:
Antidepressiva
Medikamente gegen Übelkeit, wie Metoclopramid
Opiate, vor allem Tramadol.
Opiate werden allerdings auch bei der Behandlung von RLS eingesetzt, so Bachmann. Betroffene sollten deshalb besonders darauf achten, dass in ihren Medikamenten kein Tramadol enthalten ist, was die Symptome noch verstärken kann. (lsi/dbö/jbü)