Stiftung Warentest: Der Klimawandel ist schuld!Preis verdoppelt, Geschmack enttäuschend! Nur vier Olivenöle sind „gut“
Bitterer Beigeschmack!
40 Prozent weniger Olivenöl in der EU: Das ist die krasse Bilanz nach der Ernte-Misere im vergangenen Jahr. Die Bäume litten unter der extremen Hitze, die Oliven verkümmerten – die Folge steht jetzt im Supermarktregal: Öl zu saftigen Preisen, aber mit weniger Geschmack. Das sind die Tops und Flops bei Stiftung Warentest.
Die Gründe für die schlechte Bewertung erklären die Tester im Video.
So viel teurer ist Olivenöl in diesem Jahr
Lebensmitteltechniker Jochen Wettach zieht ein ernüchterndes Fazit: „Zum ersten Mal haben wir den Eindruck, dass sich die Klimakrise in einem Lebensmittel-Test niederschlägt.“ Während 2022 noch gut zwei Drittel der getesteten Olivenöle gut abschnitten, sind es diesmal nur vier von 23. Sechs Produkte fallen mit „Mangelhaft“ durch. Und das, obwohl kaum ein Lebensmittel in Deutschland so viel teurer geworden ist wie Olivenöl – der Literpreis stieg in der Güteklasse „Nativ extra“ im Vergleich zum letzten Test im Durchschnitt von 10,30 auf 15,70 Euro, bei vielen Marken zahlt man doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren.
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Geschmacksprobleme: Von langweilig bis ranzig
Extreme Temperaturen, Wassermangel, Schädlinge: Das war für viele Olivenbäume in Griechenland oder Spanien zu viel, die Öl-Qualität litt deutlich. In der sensorischen Prüfung fielen in sechs Fällen Stichworte wie „ranzig, stichig und schlammig“. Das kann an beschädigten Früchten liegen oder an solchen, die zu früh reif sind und deshalb zu lange zu warm lagern. Gemäß EU-Verordnung dürften diese Öle deshalb eigentlich gar nicht als nativ extra verkauft werden. Denn in dieser Güteklasse darf es keinerlei sensorische Fehler geben.
Doch auch im Mittelfeld, wo keine größeren Mängel zu finden waren, gab es Einbußen: Die Olivenöle schmecken bestenfalls langweilig. Außerdem gibt es bei einigen Schadstoffprobleme, unter anderem wegen Mineralölbestandteilen, sogenannten MOAH. Diese gelten als möglicherweise krebserregend und können zum Beispiel über Erntemaschinen ins Öl gelangen.
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Olivenöl im Test: Die Sieger und Verlierer
Vier der getesteten Produkte sind Bratöle, sie vertragen hohe Temperaturen besser als Nativ-Extra-Olivenöle. Sie sind „gut“ bis „befriedigend“, das beste ist das Alnatura Brat Olivenöl (Note 2,3 - 18,70 Euro pro Liter).
Die meisten der 19 nativen Olivenöle extra sind „befriedigend“, viele davon schnitten 2022 noch mit „gut“ ab. Die beiden Testsieger dieses Jahrgangs sind mit Abstand auch die teuersten Produkte im Test:
Cosmo di Russo Caieta Olio extra vergine di oliva (Note 1,7, 46 Euro pro Liter)
Rapunzel Kreta Olivenöl nativ extra* (Note 2,1, 34 Euro pro Liter)
Rewe Ja Natives Olivenöl extra (Note 2,6, 10,70 Euro pro Liter)
Bertolli Originale Natives Olivenöl extra (Note 2,8, 19,80 Euro pro Liter)
Lidl Primadonna Bio Natives Olivenöl extra (Note 2,8, 12,00 Euro pro Liter)
dmBio Natives Olivenöl extra (Note 3,3, 1,95 Euro pro Liter)
Gleich sechs Öle schmierten mit „Mangelhaft“ (Note 5,0) richtig ab, unter anderem von diesen Marken:
Kaufland K-Classic (10,70 Euro pro Liter)
Edeka Gut & Günstig (10,70 pro Liter)
Fiore (12 Euro pro Liter)
Alle Ergebnisse findet ihr auf test.de. (rka)
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