„Einige Kilometer schnelles Gehen, das klappt schon“
Nach Herz-OP: Ex-SPD-Chef Müntefering (83) über seinen Weg zurück in den Alltag

„Nicht zu früh strotzen, besser langsam wieder angehen lassen.“
Franz Müntefering, inzwischen über 80 Jahre alt, hat sich von seiner Herz-OP gut erholt. Im ausführlichen Stern-Interview erzählt der frühere SPD-Vorsitzende über seinen Gesundheitszustand, darüber, was ihn antreibt und wie er auf die aktuelle Lage der Ampel schaut.
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„Im Alter von 83 Jahren müsse ich mal lernen, einen gewissen Verschleiß zu akzeptieren"

„Ein großartiges Team von Ärzten hat mir eine Herzklappe eingesetzt. Einige Kilometer schnelles Gehen, das klappt schon, ist ja auch wichtig für die Lunge“, erzählt er in dem Interview. Sein Arzt habe ihm allerdings zu verstehen gegeben: „Im Alter von 83 Jahren müsse ich mal lernen, einen gewissen Verschleiß zu akzeptieren. Das Schlimme an dieser Zwangspause war ohnehin, dass ich so viele Termine absagen musste, das war mir unangenehm.“
Müntefering war in der Berliner Charité operiert worden. Er war in seiner langjährigen Karriere unter anderem SPD-Parteivorsitzender, Bundestagsfraktionschef und Arbeitsminister. Von diesem Amt trat er 2007 zurück, um seine damalige todkranke Ehefrau Ankepetra Müntefering zu pflegen. Seit 2009 ist Franz Müntefering mit Michelle Müntefering (43/SPD) verheiratet.
„Besser langsam wieder angehen lassen“
Müntefering, der sich 2010 von seinen politischen Ämtern verabschiedet hat, ist bis heute unermüdlich unterwegs – zu Jubiläen bei SPD-Ortsvereinen, zu diversen Veranstaltungen für Senioren: „Weil ich an die Kraft persönlicher Begegnungen glaube. Kein Zoom-Treffen kann das ersetzen“, führt er aus. „Und weil es wichtig ist, dass jede Generation, Junge wie Alte, gesehen und gehört wird, mit allem, was sie an persönlichen Erinnerungen seit der Kindheit prägt. Wer spürt, dass er noch etwas zu erzählen und zu sagen hat, der legt die Kuchengabel gleich beiseite und bringt sich ein.“
Sein Rat sei mitunter in der Politik noch gefragt: „Wer ihn will, bekommt ihn“, sagt Müntefering. Für die aktuelle Misere, in der seine Partei und die Ampelkoalition mit dem Urteil des Verfassungsgerichts zum Haushalt steckt, „bin ich aber zu weit weg, kenne nicht genug Details, dass ich in diesem Fall einen qualifizierten Rat geben kann. Damit gehen jetzt die um, die gewählt sind. Schaffen werden sie das“.
Getreu seinem Motto „Voran, immer voran“, schaut er zuversichtlich auf die kommenden Monate. Was er sich dafür wünscht? „Dass es mit mir so weitergeht wie im Augenblick. Ich habe in den vergangenen eineinhalb Jahren gemerkt, wie es gesundheitlich auf und ab gehen kann, deshalb will ich jetzt nicht zu früh strotzen, es besser langsam wieder angehen lassen.“ (eku)
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