Lisa Paus fordert Schutzbereiche für Frauen

Missbrauchsvorwürfe gegen Rammstein-Sänger: Jetzt schaltet sich die Familienministerin ein!

Row Zero: Ministerin fordert Schutzbereiche für Frauen und Bündnis gegen Sexismus
Sexuelle Übergriffe, gezieltes Sex-Casting von Frauen für den Frontsänger – die Vorwürfe gegen die Band Rammstein und ihren Sänger Til Lindemann beherrschen die Schlagzeilen. Jetzt hat sich die Familienministerin Lisa Paus zu Wort gemeldet.

"Wichtig, darüber zu reden, wie gerade junge Menschen besser geschützt werden können"

ARCHIV - 30.04.2023, Sachsen, Leipzig: Lisa Paus (Bündnis90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei einem Besuch der Leipziger Buchmesse. Sie berät in Potsdam mit den Jugend- und Familienministerinnen und -ministern der Länder. (zu dpa: «Familienministerin hält Einigung bei Kindergrundsicherung für möglich») Foto: Hendrik Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bundesfamilienministerin Lisa Paus
hsc cul sab vr pil, dpa, Hendrik Schmidt

Es sind schwere Vorwürfe gegen die Band Rammstein – die Band selbst weist sie zurück. Die Ministerin fordert jetzt trotzdem generell Schutzbereiche für Frauen und ein „Bündnis gegen „Sexismus“.

"Künstler und Veranstalter haben eine Verantwortung gegenüber ihrem Publikum. Es geht um Rücksicht und darum, Grenzen zu respektieren. Sexuelle Übergriffe kommen in allen Lebenslagen vor. Auch auf Festivals oder Konzerten treffen sehr viele Menschen an einem Ort aufeinander, dazu kommen oft Alkohol und Drogen, was die Hemmschwelle bei Tätern senkt und die Opfer orientierungslos machen kann. Ich halte es für wichtig, dass wir in der aktuellen Debatte darüber reden, wie gerade junge Menschen besser geschützt werden können,“ so Lisa Paus zu RTL.

Lisa Paus fordert außerdem, das sogenannte „Row Zero“-Systems abzuschaffen. Row Zero steht für das System, dass junge Frauen gezielt bei Konzerten ausgewählt werden, um ganz vorne vor der Bühne zu stehen. Frauen sollen so auch gezielt für Sex oder sexuelle Handlungen rekrutiert werden, betonen Kritiker. „

„Einige große Musikfestivals haben bereits sogenannte Awareness-Konzepte, die für einen respektvollen Umgang miteinander sensibilisieren wollen, mit klaren Ansprechpartner*innen, bei sexuellen Übergriffen. Es gibt Apps, über die schnell Hilfe herbei gerufen werden kann. Freiwillige, die auf dem Gelände verteilt sind, werden umgehend informiert. Auch Zeugen eines sexuellen Übergriffs können sich über die App melden. Ich bin überzeugt, dass solche Schutzkonzepte wirken“, so Paus weiter.

Lese-Tipp: Recherchen von NDR und SZ beschreiben „System": Neue Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann

Paus fordert Bündnis gegen Sexismus

Paus lädt die Musikbranche ein, dem "Bündnis gegen Sexismus" beizutreten. „Das wäre sicher förderlich, um auch eine mögliche kritische Auseinandersetzung in der Branche zu befördern wie sie in anderen Kulturbereichen bereits stattgefunden hat." (eku)

Nachtrag:
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann im August 2023 eingestellt.

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