Ein Kommentar zu den Haushaltsplänen der Ampel

Beim Klimaschutz sparen und den Bürger mehr belasten - das ist doch simpel und ideenlos!

Pressestatements Scholz, Habeck, Lindner Pressestatements von Bundeskanzler Scholz, Bundesminister Habeck und Bundesminister Lindner, wegen Verfassungsgerichtsurteil Berlin Berlin GER *** Press statements Scholz, Habeck, Lindner Press statements by Federal Chancellor Scholz, Federal Minister Habeck and Federal Minister Lindner, due to Constitutional Court ruling Berlin Berlin GER
Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner.
www.imago-images.de, IMAGO/Bernd Elmenthaler, IMAGO/Bernd Elmenthaler
von Nikolaus Blome

Was für eine vertane Chance!

Die Ampelparteien haben sich geeinigt. Immerhin. Doch das, was an Haushalts-Sparplänen präsentiert wurde, ist doch eher ideenlos.
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Viele kleine und einige große Kompromisse

Bei der Bewertung der amtierenden Bundesregierung ist man bescheiden geworden. Da ihr politisches Überleben ernsthaft in Zweifel stand, ist es wohl eine Leistung an sich, dass sich die Herren Scholz, Habeck und Lindner geeinigt haben. Immerhin. Es sind viele kleine und einige große Kompromisse, die da gemacht wurden, aber das muss an sich ja nichts Schlechtes sein. Ein Scheitern an dieser Übung hätte diese Regierung in den Abgrund und das Land in eine gelähmte Zeit bis zu Neuwahlen getrieben.

Von Anfang an war klar, dass alle drei Parteien etwas zubilligen müssen, was sie eigentlich nicht zubilligen wollten. So ist es gekommen: Die SPD lässt immerhin ein paar Abstriche am Sozialstaat zu, der allein im Etat des Sozialministers mit 170 Milliarden Euro zu Buche steht. Die Grünen verzichten auf manche Programme und Förderungen im Klimaschutz – von denen freilich eh‘ nicht sicher war, wie gut sie wirklich abfließen würden. Und die FDP lässt Steuern und Abgaben steigen – auf Strom, Gas, Öl, Benzin und Diesel sowie innerdeutsche Flugreisen. Ihre Wähler trifft das am wenigsten hart.

Lese-Tipp: Auf diese Sparmaßnahmen hat sich die Ampel geeinigt

Musste es wirklich sein, dass die Bürger zur Kasse gebeten werden?

Wahr ist aber auch - der größte Teil des Haushaltsloches wird mit sehr simplen und ideenlosen Methoden geschlossen: Im Klimaschutzfonds fehlen 60 Milliarden Euro Kreditmittel bis 2027? Dann kürzen wir bei eben diesen Klimaschutzplänen als erstes 45 Milliarden bis 2027. Und – zack – ist das Loch der nächsten vier Jahre schon zu Vierteln geschlossen.

Als Zweites werden die Bürger auf breiter Front zur Kasse gebeten, aber musste das wirklich sein? Die Preise für Strom, Gas, Benzin und Diesel werden Anfang des Jahres steigen und die für Flüge und Plastikprodukte womöglich auch. Das mag gut für den Klimaschutz sein, aber nicht fürs persönliche Portemonnaie. Viele Bürger werden das als weitere Zumutung empfinden. Auch sie werden zur Kasse gebeten, weil die Regierung sich mit Schulden verzockt hat.

Es dürfen keine neuen Zumutungen folgen!

Verschafft die Einigung der Koalition nun Luft? Immerhin, der Dreier-Kreis von Scholz. Habeck und Lindner scheint persönlich noch zu funktionieren. Wäre aus dieser Runde während der Verhandlungen etwas herausgesickert, wäre es ein weiterer Nagel in den Sarg dieser Regierung gewesen.

Doch für eine Versöhnung mit den Bürgern, die so viel Vertrauen verloren haben, wird es mehr brauchen als diese Einigung. Sie rettet die Koalition in das neue Jahr, in die nächste Etappe. Weitere Zumutungen dürfen nicht folgen: nicht bei der Verteuerung des Klimaschutzes, nicht beim Dauerstreit der Koalitionspartner.

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