Igeldame Joy „stand total unter Schock und hat ein Trauma“

Kinder spielen mit Igel Fußball: Erwachsene sehen zu und schreiten nicht ein!

Kinder spielen mit Igel Fußball: Erwachsene sehen zu und schreiten nicht ein!
Kinder spielen mit Igel Fußball: Erwachsene sehen zu und schreiten nicht ein!
Facebook/Igelhilfe Herford, Facebook/Igelhilfe Herford, Facebook/Igelhilfe Herford

Zumindest SIE hat ein Herz für Tiere…
Laufen kann die Igeldame nach dem Vorfall Anfang März noch immer nicht. Sie hat Prellungen und ein gebrochenes Schlüsselbein, weil mehrere Kinder vor einer Grundschule in Bielefeld mit ihr Fußball gespielt haben. Erwachsene sollen danebengestanden und nichts unternommen haben. Eine Anwohnerin ist es schließlich, die dem Tier zu Hilfe kommt.

Misshandelt und schwer verletzt: Tierschützer peppeln Igeldame wieder auf

Die Igelhilfe Herford brachte die Geschichte ins Rollen, nachdem sie das Schicksal von Joy – so wurde die Igeldame von dem Verein getauft – auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte. Das Tier sei als „Intensivpflegefall“ zu ihnen gebracht und zuvor schwer misshandelt worden. Es habe ein schweres Trauma erlitten, nachdem Kinder mit dem Igel Fußball gespielt hätten.

Bei der Untersuchung beim Tierarzt stellte sich leider heraus, dass durch die Tritte der Kinder das Schlüsselbein gebrochen/verschoben wurde. Die Behandlung hierzu ist langwierig und eventuell steht für Joy auch noch eine Operation an“, hieß es in dem Post. Der Eingriff hat nach Angaben des Vereins inzwischen bereits stattgefunden. Noch immer könne Joy mit ihrer Vorderpfote aber nicht richtig auftreten.

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Bielefeld: Kinder missbrauchen Igel als Fußball

Ob Joy wieder in die Freiheit entlassen werden kann, ist ungewiss.
Ob Joy wieder in die Freiheit entlassen werden kann, ist ungewiss.
Facebook/Igelhilfe Herford, Facebook/Igelhilfe Herford, Facebook/Igelhilfe Herford

Eine Frau, die gegenüber der Grundschule wohnt, sei schließlich eingeschritten, schrieb die Igelhilfe in ihrem Facebook-Post. Die Helfer zeigten sich fassungslos, dass anwesende Erwachsene nicht reagiert haben sollen. Außerdem sei die Schule im Nachgang nicht bereit gewesen, den Vorfall aufzuarbeiten. „Am Tag nach dem Fund sprachen wir mit der Schulleitung und baten darum, den Fall bei den Schülern anzusprechen. Leider war die Reaktion der Schulleitung entgegen unseren Erwartungen sehr abweisend“, hieß es in dem Beitrag.

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Mehr als 200 User haben Joys traurige Geschichte inzwischen kommentiert. „Die Verrohung und das Fehlen von Empathie schon bei Kindern wird immer schlimmer“, schrieb etwa eine Userin. „Themen wie Tier- und Umweltschutz/ Ethik, sollten generell in den Kita- und Schulalltag integriert werden“, lautete eine andere Meinung. Fast alle zeigten sich schockiert, wie Kinder überhaupt auf die Idee kommen könnten, einen Igel als Fußball zu benutzen.

„Sie haben den Tod des Igels in Kauf genommen!“, bringt es ein User auf den Punkt. Ob Joy jemals wieder ausgewildert werden kann, ist nach Aussage der Tierschützer fraglich. (sbl)