Umstrittener Ortsverband spricht von Rassismus
Fridays for Future Bremen löst sich auf - und kritisiert Dachverband heftig!

FFF Bremen löst sich auf – mit der Begründung: Fridays for Future Deutschland sei rassistisch!
„Wir lösen uns auf!“ – diese Botschaft prangt auf der Startseite der Klimagruppe Fridays for Future Bremen. Und die Gründe haben es in sich! Die Bremer werfen dem Dachverband Rassismus und strategische Fehler vor.
„Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch"

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer steht wohl wie keine andere mit ihrem Gesicht für die Bewegung Fridays for Future (FFF). Die globale Organisation kämpft für schnelle Klimaschutzmaßnahmen und ist aus einer Schüler- und Stundentenbewegung enstanden.
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Der Ortsverband Bremen hat sich nun aufgelöst und begründet das auch damit:
„Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch. Im Zuge des riesigen Rassismus-Problems haben BIPoC (Black and People of Color) for Future und Mitglieder rassistisches Mobbing, Beleidigungen, Machtmissbrauch und viel weiteres Traumatisches erlebt, was dazu führte, dass viele BIPoC diese Strukturen verließen, weil sie weder sicher sind, noch scheinbar sicher sein sollen. Aufarbeitungen, Entschuldigungen? Fehlanzeige. Stattdessen wurde alles unter den Teppich gekehrt und Täter*innen in Schutz genommen“, so das Statement von Fridays for Future Bremen.
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Die Abkürzung "BIPoC" steht gerade dafür, dass Schwarze und indigene Identitäten sichtbar gemacht werden, um antischwarzem Rassismus entgegenzuwirken.
FFF Bremen kritisiert Fridays for Future Deutschland für strategische Ausrichtung
Die Kritik aus Bremen richtet sich auch gegen die strategische Ausrichtung der Bewegung. Es wurde verpasst, „die große Welle der Unterstützung und medialen Aufmerksamkeit 2019 in konkrete Projekte, Aktionen und Forderungen zu leiten“. Lieber hätten viele einfach an der Minimalforderung des 1,5-Grad-Zieles festgehalten, „ohne dabei klar zu benennen, welche Maßnahmen notwendig wären, um dieses zu erreichen“.
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Antisemitismus bei FFF Bremen
Doch die Bremer Gruppe selbst war auch schon länger ein Problem in der FFF-Organisation. Nach einem Post bei Twitter wurde ihr Antisemitismus vorgeworfen. Anfang März luden die Bremer dann die umstrittene Gruppe „Palästina spricht“ für einen Redebeitrag auf einem Klimaprotest ein. Die Kritik folgte prompt. Neben Politikern distanzierte sich auch FFF Deutschland zwischenzeitlich von der Bremer Gruppe.
Letzte Generation bekommt mehr Aufmerksamkeit als Fridays for Future

Im Statement heißt es außerdem: „Alle Versuche, in FFF etwas zu verändern oder die Bewegung zu reformieren, sind gescheitert. Auch wenn es Menschen innerhalb von FFF geben mag, die so denken wie wir, möchte die Mehrheit eben so weitermachen wie bisher. Aus all diesen Gründen sehen wir bei Fridays for Future keine Zukunft mehr.“
Möglicherweise kommt auch noch dazu, dass es in letzter Zeit etwas ruhiger wurde um Fridays for Future – und stattdessen die Letzte Generation mit ihren spektakulären Straßenblockaden immer wieder große Aufmerksamkeit bekam. (dbl)
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