Bekannter deutscher Spielzeughersteller Haba meldet Insolvenz an: Bekommen Familien jetzt noch ihr Spielzeug?

12.09.2023, Bayern, Bad Rodach: Das Logo der Haba Familygroup ist an einem Gebäude zu sehen. Der Spielzeughersteller Haba meldet Insolvenz in Eigenregie an. Foto: Daniel Vogl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Spielzeughersteller Haba meldet Insolvenz an.
dvo geo, dpa, Daniel Vogl
von Esther Kusch

Droht dem beliebten Spielzeughersteller das Aus?
Der Spielzeughersteller Haba ist vor allem bekannt für sein Holzspielzeug, doch jetzt meldet das Unternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung an. Was bedeutet das jetzt für Familien, die gerne Spielzeug der Marken Haba, Haba Pro und Jako-o kaufen wollen? Gibt es das auch weiterhin?

Geschäftsführer: Einzige Möglichkeit, das Unternehmen wieder zu alter Stärke zu führen

Der oberfränkische Spielwarenhersteller hat beim Amtsgericht Coburg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, das Gericht hat die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet, so das Unternehmen. Ein Sprecher der Coburger Justiz bestätigte das der Deutschen Presse-Agentur.

Eltern und Fans der Produkte fragen sich jetzt: Bekomme ich auch in Zukunft das Spielzeug noch? Eine Sprecherin dazu auf RTL-Anfrage: „Die Produkte sind weiter wie gewohnt im Handel erhältlich. Am Sortiment ändert sich vorläufig erst einmal nichts.“

„Wir gehen davon aus, dass uns sowohl Lieferanten als auch Kunden weiterhin das Vertrauen schenken und mit uns zusammenarbeiten“, hatte das Unternehmen in der Pressemitteilung am Vortag angekündigt.

Ob alle Produkte auch langfristig noch erhältlich sind, ist noch nicht klar. Auf die Frage, ob Produkte oder sogar ganze Produktreihen eingestellt werden, antwortet die Haba-Sprecherin: „Nein, zumindest nicht kurzfristig.“ Der Kunde werde unmittelbar „nichts spüren, weder bei den Produkten selbst noch bei deren Verfügbarkeit.“ Haba will sich mittelfristig auf Spielzeug aus Holz konzentrieren.

„Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen“, so Geschäftsführer Mario Wilhelm laut Mitteilung. Allerdings sei sie in der angespannten wirtschaftlichen Situation für das Unternehmen die einzige Möglichkeit, zu alter Stärke zurückzufinden.

Jak-o wird Anfang 2024 eingestellt

Erst im August hatte der Spielwarenhersteller bekanntgegeben, dass die Marke Jako-o Anfang 2024 eingestellt werde.

Lese-Tipp: Aus für Jak-o: Was Eltern wissen müssen

Die Haba Familygroup befindet sich zurzeit in der größten Umstrukturierung der mehr als 85-jährigen Firmengeschichte, so das Unternehmen. Der oberfränkische Spielwarenhersteller hatte zuvor bereits seine Führungsriege neu aufgestellt und einen großangelegten Stellenabbau angekündigt. (mit dpa)

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